Island

Für die rund 30.000 deutschen Kunden der isländischen Kaupthing-Bank zeichnet sich eine Lösung ab. Als Gegenleistung für einen milliardenschweren IWF-Kredit soll das schwer erschütterte Land Anleger möglichst komplett entschädigen.

Der Internationale Währungsfonds hat beschlossen, das von der Finanzkrise besonders betroffene Island mit einem Kredit zu unterstützen. Die IWF-Mitgliedsstaaten hätten sich auf die Hilfen für Island verständigt, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn. Ein Streit über die ausländischen Spareinlagen bei der Landsbanki hatte die Prüfung des Kredits verzögert.

Die angeschlagene isländische Kaupthing-Bank macht ihren deutschen Kunden Hoffnung, dass diese ihre blockierten Gelder bald zurückbekommen. Die Auszahlung der Einlagen deutscher Kunden, die derzeit von der Finanzaufsicht BaFin eingefroren seien, könne hoffentlich in wenigen Tagen oder Wochen beginnen, erklärte die Bank.

Die WestLB hat im dritten Quartal erneut Verluste geschrieben. Sie wies von Januar bis September nach vorläufigen Zahlen ein Ergebnis nach Steuern von 532 Mio. Euro aus. Zum Ende des ersten Halbjahres hatte noch ein Vorsteuergewinn von 580 Mio. Euro in den Büchern gestanden. Konkrete Zahlen werden am Montag veröffentlicht.

Das Ausbleiben von Krediten an Island zur Rettung vor einem Staatsbankrott setzt die politische Führung in Reykjavik immer massiver unter Druck. Nach einem Medienbericht soll sich Staatspräsident Grmsson vor Botschaftern im Zorn sogar für eine Einladung an Russland zur Nutzung des früheren US-Militärstützpunkts Keflavik ausgesprochen haben.

Der schwer angeschlagene Immobilienfinanzierer hat das dritte Quartal mit einem Milliardenverlust abgeschlossen. Begründet wird dieses Minus mit Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte bei der Tochter Depfa, dem Zusammenbruch der US-Investmentbank Lehman Brothers und mit der Banken-Krise in Island. Die Bank baut auf die Unterstützung aus dem Bankenrettungspaket.

Die lettische Regierung hat die zweitgrößte Bank des Landes verstaatlicht. Für die symbolische Summe von umgerechnet knapp drei Euro seien 51 Prozent der Anteile an der angeschlagenen Parex Banka übernommen worden, teilte Ministerpräsident Godmanis mit. Das von der Finanzkrise gebeutelte Island bittet nun auch China um Hilfe.

Die bundeseigene Förderbank hat offenbar auch Millionen bei einer inzwischen verstaatlichten Bank in Island angelegt. Voraussichtlich wird sie das Geld nicht wiederbekommen. Die KfW lasse in der Finanzkrise keinen Fettnapf aus, kritisierte FDP-Finanzpolitiker Frank Schäffler. Die KfW will versuchen, die Forderungen gegenüber den isländischen Banken gerichtlich durchzusetzen.

Infolge der Finanzkrise steigt die Zahl der Arbeitslosen in Island rasant an. Die Arbeitsbehörde in Reykjavik rechnet damit, dass die Erwerbslosenquote bis Ende Januar auf bis zu sieben Prozent ansteigen könnte.

Norwegen hilft dem von der Finanzkrise akut bedrohten Island mit zusätzlichen Krediten aus. Die Nationalbank in Oslo stellt der isländischen Zentralbank umgerechnet 500 Mio. Euro zur Verfügung.