Island

Norwegen hilft dem von der Finanzkrise akut bedrohten Island mit zusätzlichen Krediten aus. Die Nationalbank in Oslo stellt der isländischen Zentralbank umgerechnet 500 Mio. Euro zur Verfügung.

Der vom Bankrott bedrohte Inselstaat Island bittet in Brüssel um Kredit. Obwohl Island kein EU-Mitglied, geht man in Reykjavik davon aus, dass das Hilfspaket auch einigen ausgewählten Nachbarländern offensteht.

Deutsche Sparer der isländischen Kaupthing-Bank wollen womöglich nach Reykjavik reisen, um dort ihr Geld einzufordern. Anwalt Segelken, der die Interessengemeinschaft deutscher Kaupthing-Sparer vertritt, will einem Zeitungsbericht zufolge seinen Mandanten vorschlagen, über diesen Schritt nachzudenken. Am Wochenende wollen sie beraten, wie sie an ihre eingefrorenen Konten kommen.

Im Kampf um eine Stabilisierung der Krone hebt die isländische Zentralbank den Leitzins auf 18 Prozent an. Damit springt der wichtigste Zinssatz der Insel gleich um sechs Prozentpunkte nach oben.

In einem beispiellosen Schritt will das wegen der Finanzkrise vor dem Staatsbankrott stehende Island den Internationalen Währungsfonds um Milliardenhilfen bitten.

Eine Welle von Kredithilfen soll die drohende Staatspleite Islands abwenden. Einem Zeitungsbericht zufolge bereitet die britische Regierung einen Kredit über 3,8 Mrd. Euro vor. Damit solle vor allem das Geld heimischer Anleger in isländischen Banken gesichert werden, heißt es. Auch deutsche und norwegische Sparer sind betroffen. Die Regierungen kündigten ebenfalls Hilfen an.

Das durch die Finanzkrise stark gebeutelte Island bereitet Medienberichten zufolge ein sechs Milliarden Dollar schweres Paket zur Rettung seiner Wirtschaft vor. Demnach beteiligt sich der IWF mit einer Milliarde Dollar, den Rest tragen Zentralbanken Nordeuropas und die japanische Notenbank.

Russland macht die Vergabe eines Milliardenkredits für Island offenbar von zusätzlichen Informationen abhängig. "Wir haben sie nicht abgewiesen", heißt es aus Moskauer Regierungskreisen.

Einer der größten Generikahersteller der Welt, die isländische Actavis, steht offenbar vor dem Verkauf. Der isländische Milliardär Björglfsson, der über sein Investmentvehikel Novator 80 Prozent an Actavis hält, wolle seine Beteiligung abstoßen. Im Zuge der Finanzkrise soll Björglfsson einen Großteil seines Vermögens verloren haben.

Isländische Regierungsvertreter nehmen in Moskau Verhandlungen über Kredite aus Russland auf. Als mögliche Summe werden vier Mrd. Euro genannt. Dänemarks Ministerpräsident Rasmussen kündigt eine finanzielle nordeuropäische Hilfsaktion für Island an. Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden würden "mehr als nur moralisch" helfen.