Japan

Das rohstoffarme Japan setzt auf Atomkraft zur Energiegewinnung. Wegen der hohen Tsunamigefahr gibt es jedoch einige besondere Sicherheitsvorkehrungen, die von den Betreibern erfüllt werden müssen. Die automatische Abschaltung der Akw bei einem Erdbeben ist nur eine von vielen.

Erst die asiatischen Börsen, dann die europäischen und nun erreicht die Zerstörungswelle des Erdbebens in Japan auch die US-Märkte. Dow und Co. werden mit Verlusten eröffnen, wie Händler vorhersagen.

Die Rohstoffmärkte kommen nicht zur Ruhe: Steigen die Preise, gibt es einen Aufschrei unter den Verbrauchern. Fallen die Preise, sprechen Marktteilnehmer vom weiter volatilen Umfeld. Zusätzliche Sorgenfalten zaubert das Erdbeben in Japan auf die Gesichter der Marktteilnehmer.

Ein gewaltiges Erdbeben erschüttert den Nordosten Japans und löst hohe Tsunami-Wellen aus. Wahrscheinlich ist es das stärkste Beben, das je in Japan gemessen worden ist. Die Wassermassen reißen Autos, Häuser, Brücken und Bauernhöfe mit. Die Zahl der Toten ist noch nicht abzuschätzen, allein in Sendai werden bis zu 300 Leichen am Strand gefunden. Ein Zug wird von der Flut erfasst, auch ein Schiff verschwindet im Tsunami. Viele Menschen werden noch vermisst. Die Schäden im Land sind gewaltig, mehrere Industrieanlagen geraten in Brand.

Der Notfall-Mediziner Heinzpeter Moecke rechnet nach dem Beben in Japan mit vielen Verletzten. Nun sei es das Allerwichtigste, Menschen aus den eingestürzten Häusern zu befreien, sagt Moecke bei n-tv. Bei dem Unglück habe man es "mit einem riesigen Schadensereignis zu tun, was eigentlich die Infrastruktur eines jeden Landes primär erst mal überfordert".

Die schrecklichen Nachrichten aus Japan haben auch die erreicht, die in Berlin für ihre Heimat werben. Äußerlich geht am ITB-Stand Japans alles den gewohnten Gang - doch die Gedanken sind Tausende Kilometer östlich. Und es wird beschwichtigt: "Reisen nach Japan ist sicher."

Der japanische Fußball-Nationalspieler Shinji Kagawa von Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund übersteht das Erdbeben in seiner Heimat unbeschadet. Der offensive Mittelfeldspieler, der sich zur Reha in Japan aufhält, ist wohlauf, teilt die Borussia mit.

Nach dem Beben in Japan fürchten Experten Konsequenzen für die Weltwirtschaft. Noch lässt sich das Ausmaß der Schäden kaum überblicken. Doch angesichts der Stärke der Erdstöße und der Konjunkturlage rechnen Analysten mit dem Schlimmsten. Ein Blick auf die Fakten.

Vier deutsche THW-Mitarbeiter sind bereits auf dem Weg nach Japan, die UN bieten Japan "jede erdenkliche Hilfe" an. Hilfsangebote kommen auch von der EU, den USA und Russland.

Das starke Erdbeben in Japan bringt auch in Deutschland die Seismografen zum Ausschlagen. Die Nachbeben werden laut Experten noch Tage und sogar Wochen andauern.