Kiel

Die SPD ist hochmotiviert, um Stimmen in Schleswig-Holstein zu kämpfen. Grund dafür ist Ministerpräsident Carstensen. Viele SPD-Politiker sind empört und wütend über seine ruppige Auflösung des Kieler Landtages.

Der Abstiegskandidat der vergangenen Saison gewann beim Aufsteiger Holstein Kiel mit 1:0. Das Siegtor markierte Christian Cappek (27.)

Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident will einen Tag nach der persönlichen Abrechnung im Kieler Landtag nun einen sachlichen Wahlkampf führen. Er habe der SPD die Hand ausgestreckt, behauptet der CDU-Politiker.

Die Kieler Chaostage sind (erst einmal) vorbei. Wenn beim Gezerre um die Macht die Landesverfassung ein bisschen auf der Strecke bleibt, ist das nur ein Kollateralschaden, meint Manfred Bleskin. Manfred Bleskin

Wie gewünscht verliert Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Carstensen die Vertrauensfrage im Kieler Landtag. Damit kann es am 27. September Neuwahlen geben. Vor der Abstimmung hatte Carstensen SPD-Chef Stegner vorgeworfen, hinterhältig einen Dauerkonflikt zu führen. Stegner kontert, der Ministerpräsident sei "ohne jede Legitimation und Moral".

Die Ouvertüre ist verklungen: CDU-Ministerpräsident Carstensen hat die Große Koalition aufgekündigt, alle vier SPD-Minister geschasst. Nun folgt mit der Vertrauensfrage am Donnerstag der Erste Akt des Trauerspiels im Landhaus am Düsternbrooker Weg.

Mitten in der politischen Auseinandersetzung mit dem Energieversorger Vattenfall um das störanfällige Atomkraftwerk Krümmel sind in Schleswig-Holstein die Verantwortlichen ausgewechselt worden. Hintergrund ist das Ende der Großen Koalition in Kiel.

Nach ihrer Entlassung durch Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) haben die vier SPD-Minister der Großen Koalition in Schleswig-Holstein sich aus ihren Ämtern verabschiedet. Carstensen hatte den vier Sozialdemokraten lediglich 24 Stunden gegeben, um ihre Büros zu räumen.

Nachdem Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen mit seinem Antrag auf Auflösung des Kieler Landtags gescheitert ist, hat er kurzerhand die SPD-Minister entlassen. Nicht zuletzt diese Aktion macht deutlich: Der als gemütlich geltende Landesvater ist nicht mehr der, für den ihn alle hielten.

Mit Riesenkrach und der Entlassung der vier SPD-Minister durch CDU-Regierungschef Peter Harry Carstensen hat die Große Koalition in Schleswig-Holstein ein turbulentes Ende genommen.