Migranten

Belarus will Druck auf die EU ausüben und schleust deshalb Migranten bis an die polnische Grenze. Die Behörden dort warnen die Menschen schon im Vorfeld per SMS: Nach Polen sei kein Durchkommen. Hilfsorganisationen vermuten allerdings, dass sie dabei auch zu unrechtmäßigen Methoden greifen.

Seit Monaten reisen Menschen illegal über Belarus in die EU ein. Polen macht den belarussischen Machthaber Lukaschenko dafür verantwortlich. Die Regierung in Warschau will den Notstand im Grenzgebiet verlängern. Sechs Menschen sind dort bislang auf ungeklärte Weise gestorben.

Die Bilder aus der Grenzstadt Del Rio sorgten weltweit für einen Aufschrei: Berittene US-Grenzschützer gingen aggressiv gegen Migranten vor, die in den USA Schutz finden wollten. US-Präsident Biden reagiert nun besonders heftig auf den Vorfall - und kündigt Konsequenzen an.

Mindestens 16.000 Menschen haben in diesem Jahr die gefährliche Reise über den Ärmelkanal nach Großbritannien angetreten - mit Hoffnungen auf ein sicheres Leben ohne Rassismus und mit besseren Jobchancen. Doch am anderen Ufer brodelt die Propaganda gegen sie.

Vor allem in Frankfurt (Oder) zählt die Bundespolizei eine Zunahme illegaler Grenzübertritte. Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Menschen aus Belarus kommen. Die belarussischen Behörden stehen im Verdacht, Migranten gezielt an die Grenzen zu östlichen EU-Staaten wie Polen zu schleusen.

Tausende Menschen kampieren in Texas unter einer Brücke, die Bilder setzen US-Präsident Biden unter Druck. Nun reagiert er: In den kommenden drei Tagen sollen mehr Flieger mit Menschen nach Haiti und in andere Länder starten als zuletzt. Zudem sollen Hunderte Beamte die Zustände in dem Camp ordnen.

Im Süden der USA spielt sich eine akute Migrationskrise ab. Tausende Menschen, offenbar überwiegend aus Haiti, kampieren in einer Stadt in Texas. Der Bürgermeister von Del Rio sendet einen eindringlichen Hilferuf nach Washington.

Im Kampf gegen steigende Corona-Infektionszahlen setzt US-Präsident Biden auch auf eine Impfpflicht für Bundesbedienstete. Diese sei "verfassungswidrig", sagt der Generalstaatsanwalt von Arizona. Seine Begründung: Die Vorgaben benachteiligten US-Bürger gegenüber illegalen Migranten.

Im zweiten Triell der Kanzlerkandidaten ist Migration nur ein Randthema. Diese Entwicklung sehen Wissenschaftler und Verbände aber schon länger. Zuwanderung ist demnach im Wahlkampf ein Angstthema - obwohl es eine der globalen Herausforderungen der Zukunft ist.

Am Samstag wirft Kanzlerin Merkel Belarus "hybride Attacken" vor, nun erhebt Machthaber Lukaschenko seinerseits den gleichem Vorwurf. Er kündigt am Rande eines riesigen Militärmanövers zudem an, aufrüsten zu wollen.