Ölpest

Zur Abwehr von feindlichen Übernahmeversuchen sucht der wegen der Ölpest in den USA angeschlagene Energiekonzern BP Medienberichten zufolge sein Heil in einer strategischen Partnerschaft. Einem Pressebericht zufolge zeigen Investoren aus der Golf-Region Interesse.

Wie viel Geld BP die Ölpest im Golf von Mexiko kosten wird, ist noch nicht abzusehen. Sicher ist allerdings, dass es mehrere Milliarden Dollar sein werden. Während BP wankt, wittert die Konkurrenz ihre Chance.

Im Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko nutzt die US-Regierung bisher nur die Hilfe einer Handvoll Staaten. Der Erfolg der Ölbekämpfung hält sich in Grenzen, deshalb ändert Washington nun seine Strategie.

Die Beseitigung der Folgen der Ölpest kostet mittlerweile 100 Millionen Dollar täglich. Wie hoch die finanzielle Belastung insgesamt für den Konzern ausfallen wird, ist unklar. Vorsorglich stockt BP seine Kreditlinien auf. Angeblich werden auch Veräußerungen von Beteiligungen geprüft.

Ist das sauber? Microsoft macht bei Twitter Werbung für seine Suchmaschine Bing und nutzt dafür die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Für jede Weiterempfehlung eines entsprechenden Tweets spendet der Software-Konzern zehn Dollar.

Nach der Ölpest im Golf von Mexiko kämpft jetzt auch Ägypten mit einer Verschmutzung - und das ausgerechnet in der Nähe des beliebten Badeortes Hurghada. An einer Förderplattform im Roten Meer ist Öl ausgetreten. Der Ölteppich hat auch Strände in und um Hurghada erreicht.

Angesichts der verheerenden Ölpest im Golf von Mexiko wendet sich nun auch das Partnerunternehmen von BP, Anadarko, mit scharfer Kritik gegen den britischen Energieriesen. Die Umweltkatastrophe sei "die direkte Folge aus den rücksichtslosen Entscheidungen und Handlungen von BP."

Die Ölpest im Golf von Mexiko wird nach Einschätzung von Sandra Navidi von Roubini Global Economics spürbare Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben. Die Katastrophe kostet Wachstum und Jobs.

Dem BP-Chef gelingt es, das miese Image von BP noch zu verschlechtern. Hayward ist aber nicht nur ein PR-Desaster - er steht für eine selbstsüchtige Unternehmenskultur. Jan Gänger

Der Öl-Multi stellt 20 Mrd. Dollar zur Verfügung, um die Folgen der Ölpest zu beseitigen. Das Geld wird in Raten in einen Treuhandfonds eingezahlt. Der Fonds und die Streichung der Dividende werden am Finanzmarkt als Schritt in die richtige Richtung gesehen. Die Aktie steigt. BP-Chef Hayward wird sich heute einer Anhörung vor dem US- Kongress stellen.