Unter Dieter Zetsche wird Daimler zum automobilen Tausendsassa. Doch die Corona-Krise trifft den Konzern hart, brockt ihm Milliardenverluste ein. Zetsche-Nachfolger Källenius ist gefordert. Und er liefert - zumindest kurzfristig. Von Helmut Becker
In der Corona-Krise scheint Daimler Morgenluft zu wittern. Das dritte Quartal des Jahres war stark, sogar stärker als der Vorjahreszeitraum. Nun hebt der Konzern seine Gewinnprognose an.
Die Corona-Krise übersteht Daimler schwer angeschlagen, doch dann berappelt sich der Konzern im Eiltempo. Im dritten Quartal überrascht der Autobauer mit Zahlen weit über den Erwartungen. Eine Unsicherheit bleibt dennoch.
Der Autobauer Daimler stellt bei der Pkw-Tochter die Kosten auf den Prüfstand. In den nächsten fünf Jahren sollen sie um ein Fünftel sinken. Durch gleichzeitig neue Preise erwartet der Konzern mehr Gewinn. Bereits ab kommendem Jahr rollen vier E-Autos aus dem neuen Baukasten-System zu den Händlern.
Vor wenigen Jahren wurden Tesla und die Elektroautos des US-Konzerns noch belächelt. Daimler verkaufte seine Anteile für 780 Millionen Euro. Heute ist Tesla rund 300 Milliarden wert - und fährt der "alten" Autoindustrie immer weiter davon. Das sind die Gründe. Von Helmut Becker
Mercedes will wieder mehr Premium werden. So jedenfalls die Direktive des Chefs Ola Källenius. Da wundert es dann auch nicht, dass ein neuer SL in Zukunft wieder aus dem Schatten eines GT fahren soll, um an die ihm vorbestimmte Spitzenposition zurückzukehren.
Nach dem Absatzeinbruch in der Corona-Krise muss Daimler-Chef Ola Källenius auf der Hauptversammlung Rede und Antwort stehen. Der Autobauer will seinen Sparkurs drastisch verschärfen. Dafür sollen auch Produktionsstandorte schließen. Den Aktionären bereiten aber nicht nur die Corona-Folgen Sorge.
Die beiden Autohersteller Daimler und VW verdienen im ersten Quartal noch Geld. Doch nun schlägt sich die Corona-Krise voll in der Bilanz nieder: Im zweiten Quartal werden die Zahlen tiefrot. Intern sortieren sich die Unternehmen neu - doch das Thema Elektromobilität wird wie geplant abgearbeitet.
Autobauer Daimler will aus eigener Kraft die Coronavirus-Krise meistern. Vorstandschef Källenius sieht die Stuttgarter in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Die Arbeitsplätze sind seiner Ansicht nach nicht in Gefahr. Seine große Hoffnung liegt auf China, dort zieht nach seinen Angaben die Nachfrage wieder an.
China ist für die deutschen Autobauer einer der wichtigsten Einzelmärkte - mindestens. Wegen der Corona-Epidemie ist er aber seit Jahresbeginn praktisch kaum noch existent. Doch die Hersteller geben sich optimistisch. Die Produktion sei bereits wieder angelaufen.
Daimler bereitet sich offenbar auf weitere Ausgaben vor, die nur mittelbar etwas mit dem aktuellen Tagesgeschäft zu tun haben. Diese Kosten hatten bereits zuletzt massiv das Ergebnis belastet. Hinzu kommen nun Befürchtungen, dass das Coronavirus spürbare Folgen für den Konzern haben könnte.
Alarmstimmung bei Daimler: Der Gewinn des Autobauers sinkt um mehr als 60 Prozent - und das trotz hoher Verkaufszahlen. Daimler-Chef Källenius kommt damit aus den Negativschlagzeilen nicht heraus. Die neue Konzernstrategie schließt auch massive Stellenstreichungen ein.
Daimler-Chef Ola Källenius setzt den Rotstift an. Aber das reicht nicht. Er muss bei dem Stuttgarter Automobilhersteller für Wachstum sorgen - schafft er das? Ein Kommentar von Ulrich Reitz
Daimler-Chef Källenius stellt heute seine Jahresbilanz vor - und diese wird wohl alles andere als positiv ausfallen. Schon jetzt heißt es aus Konzernkreisen, dass Daimler offenbar Tausende Stellen streichen will. Auch die Altlasten aus dem Dieselskandal setzen den Ergebnissen der Stuttgarter zu.
Die Zeit ist bei Mercedes reif für die erste virtuelle Weltpremiere eines Autos. Nur im Web und für die ganze Welt präsentiert Daimler-Chef Ola Källenius den neuen GLA und überrascht dabei mit einigen Details. Von Holger Preiss
Daimler verdient zwar Geld, aber weniger als gewohnt. Das liegt auch am tiefgreifenden Wandel der Autoindustrie. Daimler-Chef Källenius will deshalb allein beim Personal mehr als eine Milliarde Euro einsparen. Jede zehnte Stelle für Führungskräfte soll wegfallen.