Pirelli

Nach den Reifenplatzern in Spa und der darauf folgenden massiven Kritik an Hersteller Pirelli geht Motorsport-Direktor Paul Hembery in die Offensive. Für die Zukunft stellt er klare Forderungen und droht sogar mit dem Ausstieg aus der Formel 1.

Vor dem Heimspiel von Ferrari und Reifenhersteller Pirelli in Monza ist reichlich Feuer unterm Dach. Die Kritik von Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel nach seinem Reifenplatzer in Spa hallt noch immer nach. Pirelli wehrt sich, die Formel 1 ist gespalten.

Nach seinem Pneu-Drama von Spa schimpft Sebastian Vettel empört auf Pirelli und beschert der Formel 1 eine hitzige Reifendebatte. Rückhalt bekommt er von seinem Landsmann Nico Rosberg. Pirelli kontert und gibt den Schwarzen Peter zurück.

Der deutsche Formel-1-Pilot Nico Rosberg entgeht nur knapp einem katastrophalen Unfall, als der Reifen seines Boliden im Training bei über 300 Stundenkilometern platzt. Nach einer Untersuchung kommt Lieferant Pirelli jetzt zu dem Schluss: Am Material lag es nicht.

Der traditionsreiche Reifenhersteller Pirelli wird künftig von Ostasien aus gelenkt: Eine staatliche Holding aus China hat sich bei dem italienischen Unternehmen eingekauft. Vieles deutet auf eine Aufspaltung des Unternehmens hin.

Der Ölkonzern Rosneft beteiligt sich an Pirelli. Mitten in der Krise zwischen dem Westen und Russland um die Ukraine kaufen die Russen als Teil eines komplizierten Handels einen indirekten Anteil an dem italienischen Reifenhersteller.

Wenn es nach Christian Horner geht, darf Red Bull als Wohltäter der Formel 1 gelten. Teams, Fans und überhaupt alle profitierten schließlich davon, dass sein Rennstall den Mut hatte, gegen die Pirelli-Reifen vorzugehen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Von Annette Gebuhr

Angesichts der Reifenplatzer in Silverstone droht jetzt die Fahrergewerkschaft der Formel 1 mit dem Boykott des Rennens am Nürburgring, sollte sich dort ähnliches wiederholen. In Silverstone waren mehrere Hinterreifen geplatzt. Pirelli verspricht neues Material.

Der angedrohte Boykott des Deutschland-GP durch die Fahrer ist erst einmal vom Tisch. Pirelli liefert für den Nürburgring einen Reifen, der stabiler und sicherer sein soll. Aber die Fahrer bleiben skeptisch. Von Wulf Wilde

Reihenweise platzen beim Formel-1-Rennen in Silverstone die Hinterreifen an den Boliden. Hersteller Pirelli sieht sich anschließend massiver Kritik ausgesetzt, stellt jetzt aber klar: Die Schuld liegt nicht bei den Reifen, sondern bei deren Benutzern.