Siemens

Der ehemalige Siemens-Vorstand soll Anti-Korruptions-Maßnahmen in dem Konzern vernachlässigt haben. Ex-Chef von Pierer und die übrigen Vorstandsmitglieder könnten damit zur Schmiergeldpraxis in dem Unternehmen beigetragen haben, berichtet der "Spiegel". Der Chef der Anti-Korruptions-Abteilung sei nicht mit umfangreichen Befugnissen ausgestattet worden.

Der Bestechungsskandal im Siemens-Konzern zieht unter Umständen eine millionenschwere Schadenersatzklage nach sich. US-Ermittler prüfen derzeit, ob der Konzern mit Bestechung Nachteile für amerikanische Unternehmen bewirkt hat. US-Staatsanwälte wollen auch gegen ehemalige Top-Manager von Siemens ermitteln.

In der Siemens-Affäre sind Hinweise aufgetaucht, wonach der Technologiekonzern Ende der 1990er Jahre womöglich auch hochrangige Politiker in Argentinien bestochen haben könnte. Darunter könne auch der frühere Staatschef Carlos Menem sein.

In der Affäre um die verdeckte Finanzierung der Betriebsräteorganisation AUB durch Siemens steht vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth ein spektakulärer Mammutprozess bevor. Nach Zeitungsinformationen hat die Staatsanwaltschaft mehr als 100 Zeugen für das Verfahren gegen den früheren Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer und Ex-AUB-Chef Wilhelm Schelsky benannt.

Die Schmiergeldaffäre bei Siemens weitet sich aus. Einem Zeitungsbericht zufolge verlangt der griechische Telefonkonzern OTE Auskunft über die Ergebnisse der internen Untersuchungen. Siemens soll jahrelang Manager und Mitarbeiter von OTE bestochen haben, um zu hohe Preise abrechnen zu können. Aus Athen rollt eine Klagewelle auf den Konzern zu.

Ein Streit um Schadenersatzforderungen des Elektrokonzerns Siemens dürfte sich wohl über Jahre hinziehen. Der Freiburger Rechtsgelehrte Prof. Hanno Merkt hält eine außergerichtliche Einigung für wenig wahrscheinlich. "Das würde nach Mauschelei aussehen", betont der Jurist. In diesem Fall könnte die US-Börsenaufsicht eine höhere Strafe verhängen.

Der deutsche PC-Markt hat erstmals seit Jahren eine neue Nummer eins: Fujitsu Siemens wurde an der Spitze vom taiwanesischen Konkurrenten Acer abgelöst.

Der Siemens-Konzern hat einen Käufer für die Telefonsparte SHC gefunden. Die Beteiligungsfirma Arques wird den Hersteller der Gigaset-Geräte zu mehr als 80 Prozent übernehmen. Die Standorte Bocholt und München sollen bei der Übernahme erhalten werden. SHC soll noch zwei Jahre unter dem Namen Siemens Telefongeräte verkaufen dürfen.

Der von der Schaeffler-Gruppe umworbene Autozulieferer hat im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Der Überschuss sank um 37 Prozent. Auf das Ergebnis drückte der Schuldendienst für die von Siemens übernommene Autoelektroniksparte VDO sowie der hohe Ölpreis.

Nach der Bekanntgabe der wesentlich besser als erwarteten Quartalszahlen von Siemens sprang der Aktienkurs um sechs Prozent nach oben. Weitere Kurssteigerungen sind möglich.