Taliban

Trotz internationaler Milliardenhilfen für Afghanistan verbessert sich die Lage der Kinder seit der Vertreibung der radikalislamischen Taliban vor acht Jahren kaum. "Afghanistan ist für Kinder der schlimmste Platz der Welt", sagt eine Abgeordnete.

Im Kampf gegen die Taliban setzen die Regierungen in Washington und Kabul nach US-Medienberichten verstärkt auf afghanische Stammesmilizen. Das US-Militär will demnach schon existierende Milizen unterstützen oder bei der Gründung neuer Gruppen helfen.

Vielerorts kontrollieren die Taliban Justiz und Verwaltung der Kundus-Region und bringen Unterdrückung und Gewalt über die Bewohner. Diese machen mobil gegen die Islamisten.

Der Präsident will innerhalb von drei Jahren die Verantwortung für ganz Afghanistan übernehmen und damit den Abzug der internationalen Truppen ermöglichen. Im Beisein von Außenminister Westerwelle verspricht Karsai zu Beginn seiner zweiten Amtszeit zudem einen entschlossenen Kampf gegen Korruption und kündigt eine Loja Dschirga mit den Taliban an.

Bei einem Angriff der Taliban im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan werden mindestens zehn Soldaten getötet, zehn weitere von Aufständischen verschleppt. Sie waren in einen Hinterhalt geraten.

In der pakistanischen Stadt Peshawar sprengt sich der dritte Selbstmordattentäter am dritten Tag in die Luft. Mehr als 30 Menschen sterben, 50 werden verletzt. Die radikalislamischen Taliban bekennen sich zur Tat.

Bei einem Selbstmordanschlag auf einem belebten Markt in Pakistan sind mindestens 13 Menschen getötet worden, darunter der Bürgermeister einer regierungstreuen Gemeinde.

Bei Gefechten und einem mutmaßlichen US-Raketenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind nach Militär- und Geheimdienstangaben mehr als 30 Aufständische getötet worden.

Im Kampf gegen die Taliban fordern Experten ein entschlossenes Vorgehen Pakistans. Das Land müsse "mit aller Gewalt gegen die Radikalen vorgehen und sie ausmerzen". Für Verhandlungen sei es zu spät. Zugleich warnen sie, sich beim Aufbau Afghanistans auf Pakistan zu verlassen - und schlagen Truppen islamischer Staaten als Unterstützung vor. Till Schwarze

Hamid Karsai kündigt eine Regierung der "nationalen Einheit" an. Den Taliban reicht er die Hand und fordert sie auf, "nach Hause zurückzukehren und ihr Land anzunehmen", sagt Karsai.