Teheran

Nach dem tödlichen Drohnenangriff auf einen iranischen General im Irak schwört Teheran den USA "schwere Rache". Nun feuert der Iran Raketen auf irakische Militärstützpunkte mit US-Soldaten. Todesopfer soll es nicht geben, die Soldaten wurden offenbar gewarnt. US-Präsident Trump reagiert - via Twitter.

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Politisch brodelt es, wirtschaftlich könnte sich die Lage aber beruhigen: An der Wall Street schauen die Anleger nach Washington, Teheran, Bagdad und Peking. Aber nicht nur der Goldpreis steigt zum Start in die neue Handelswoche.

Kanzlerin Merkel fliegt am Samstag zum russischen Präsidenten Putin nach Moskau, die EU-Außenminister berufen ein Sondertreffen ein – derzeit laufen zahlreiche Versuche, die Situation im Nahen Osten zu beruhigen. Das will auch Nato-Generalsekretär Stoltenberg. Gleichzeitig ermahnt er Teheran.

Auf den Straßen Teherans versammeln sich Menschenmengen, um Abschied vom getöteten General Soleimani zu nehmen. Überall sind Poster des getöteten Militärs zu sehen. Die Trauerzeremonie läuft live auf fast allen Kanälen. Mittendrin sind auch Iraner, die keine Unterstützer der Führung sind.

Die politische Krise zwischen dem Iran und den USA ruft in Europa Besorgnis hervor. Bundeskanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Macron und der britische Premier Johnson fordern ein Ende der "Spirale der Gewalt in Irak". Insbesondere Teheran rufen sie zu Zurückhaltung auf.

Die Tötung eines iranischen Generals sorgt auch für Spannungen zwischen Teheran und Berlin. Dem iranischen Außenministerium missfällt die Reaktion "bestimmter deutscher Vertreter" und ruft den Geschäftsträger der deutschen Botschaft zum Gespräch.

Washington rechnet mit einem iranischen Vergeltungsschlag gegen im Ausland stationierte US-Truppen. Außenminister Pompeo warnt Teheran vor diesem Schritt und droht nach der Tötung von General Soleimani mit weiteren Angriffen gegen Irans Führungsriege.

Das Wiener Atomabkommen aus dem Jahr 2015 mit dem Iran ist vorerst Geschichte: Teheran erklärt, sich nicht mehr an die Vereinbarung halten zu wollen. Das iranische Atomprogramm soll weitergeführt werden. Die Meldung fällt in eine Phase großer Unsicherheit im Nahen Osten.

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Sie wünschen Amerika den Tod, schlagen sich zu Gesängen auf die Brust und beweinen den getöteten General Soleimani - im Iran hat die Trauerfeier für den Chef der Al-Kuds-Brigaden begonnen. Protest gibt es aber auch in Berlin.

Während die USA und der Iran mit den Säbeln rasseln, versuchen europäische Staaten eine diplomatische Lösung zu finden. Außenminister Maas will dazu schnellstmöglich mit Teheran sprechen. Österreichs zukünftiger Kanzler denkt bereits an einen Krisengipfel in Wien.