Tigerstaaten

Die erneut schwachen US-Vorgaben waren am Freitag für die asiatischen Börsen schwer zu verkraften. Sie gingen einher mit der zunehmenden Sorge, dass die globale Erholung doch nicht so schnell kommen wird. Gerhard Heinrich, Emfis

Die Aktienbörsen im Fernen Osten haben am Donnerstag überwiegend im Minus notiert. Auf die Stimmung der Anleger drückten düstere Konjunkturprognosen der US-Notenbank Fed.

Singapurs Staatsfonds Temasek hat sich mit einem Milliardenverlust von seinem Anteil an der angeschlagenen US-Großbank Bank of America getrennt. Nach Reuters-Berechnungen könnte der Verkauf der Firma ein Minus von rund drei Mrd. Dollar eingebrockt haben.

Japan, China und Südkorea wollen die Wirtschaft in Asien mit einem milliardenschweren Krisenfonds stabilisieren. Mit weiteren Milliarden will Japan die Bedeutung der eigenen Währung schützen.

Das Tauwetter in den Beziehungen zwischen China und Taiwan treibt auch in der Wirtschaft neue Blüten. Chinesische Firmen dürfen ab dem 1. Mai in der offiziell noch immer als abtrünnigem Landesteil betrachteten Insel investieren, wie die Regierung in Peking mitteilte.

China will angesichts rückläufiger Wachstumsraten die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Taiwan intensivieren. Wegen der schwierigen Rahmenbedingungen müssten die Akteure auf beiden Seiten der Taiwan-Straße alte Feindschaften hinter sich lassen und enger kooperieren, forderte Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao.

Ebay übernimmt den Internethändler Gmarket für bis zu 1,2 Mrd. Dollar und steigt damit zum Marktführer in Südkorea auf. Das Online-Auktionshaus sicherte sich bereits 67 Prozent am Konkurrenten.

Der Konjunktureinbruch im asiatischen Tigerstaat Singapur fällt schlimmer aus als befürchtet. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im ersten Quartal des Jahres um 11,5 Prozent. Die Währungshüter reagieren.

China mahnt die USA, Russland, Japan und Südkorea zur Zurückhaltung. Es solle alles vermieden werden, was die Spannungen in der Region noch verschärfen könne.

Die Börsen in Asien haben am Mittwoch mehrheitlich höher tendiert. Autowerte sorgten vor allem in Japan und Südkorea für Gewinne. Ein Grund für die Erleichterung waren Fortschritte bei General Motors.