Völkermord

Das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag lehnt den Einspruch des früheren bosnischen Serbenführers Radovan Karadzic gegen die Bestellung eines Briten zum Pflichtverteidiger ab. Der Angeklagte habe das Gericht nicht überzeugen können.

30 Jahre nach dem Ende der kommunistischen Schreckensherrschaft der Roten Khmer in Kambodscha rückt das erste Urteil gegen einen der Drahtzieher näher. Vor dem Völkermord-Tribunal gegen Kaing Guek Eav alias Duch beginnen die Schlussplädoyers.

Das UN-Tribunal hat für den ehemaligen Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, den Londoner Anwalt Richard Harvey als Pflichtverteidiger bestellt. Das Gericht reagiert damit auf die Weigerung des Angeklagten, seinen Boykott des Verfahrens aufzugeben.

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat den sudanesischen Staatspräsidenten Omar al-Baschir in Schutz genommen. "Ein Muslim kann keinen Völkermord begehen", sagte Erdogan im Staatsfernsehen TRT. Das sieht der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag jedoch anders.

Der Völkermord-Prozess gegen den einstigen Serbenführer Radovan Karadzic wird für mehrere Tage unterbrochen. Karadzic, der erstmals persönlich vor den Richtern erschienen war, hatte zuvor die Aussetzung des Verfahrens verlangt und mit erneutem VBoykott gedroht.

Der Völkermord-Prozess gegen den ehemaligen bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic ist ohne den Angeklagten fortgesetzt worden.

Karadzic werden in insgesamt elf umfangreichen Fällen Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen vorgeworfen. Die Anklageschrift umfasst 40 Seiten.

Rund 14 Jahre nach dem Ende des Bosnienkrieges mit mehr als 100.000 Toten boykottiert der Hauptangeklagte Radovan Karadzic die Eröffnung seines Völkermord-Prozess. Das Haager Kriegsverbrechertribunal will nun in Abwesenheit des Angeklagten verhandeln.

Kurz vor Prozessbeginn kündigt der ehemalige Serbenführer Radovan Karadzic einen Boykott des "unfairen" Verfahrens an. Ihm sei nicht genügend Zeit für seine Verteidigung eingeräumt worden. Aus Schweden wird bekannt, dass die wegen Kriegsverbrechen verurteilte frühere Präsidentin der bosnischen Serben, Biljana Plavsic, vorzeitig aus der Haft entlassen wird.

Im Kampf gegen das Blutvergießen in der sudanesischen Krisenregion Darfur will US-Präsident Obama künftig offenbar stärker mit dem Regime in Khartum zusammenarbeiten. Allerdings sollen die Massaker in Dafur weiter als Völkermord angesehen werden.