Warschau

Polens Regierungschef Donald Tusk bleibt bei seiner Ablehnung gegen eine Berufung von Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach in den Stiftungsrat der geplanten Vertriebenen-Gedenkstätte.

Die polnische Regierung hat die Echtheit des grausamen Videos von der Ermordung eines polnischen Ingenieurs in Pakistan bestätigt. "Verantwortlich für diesen Mord sind Mörder", sagte Außenminister Sikorski.

Wenn es um die durch den Zweiten Weltkrieg belastete deutsch-polnische Vergangenheit geht, knirscht es zwischen Warschau und Berlin manchmal immer noch. Doch Deutsche und Polen schauen immer weniger auf die Politiker.

Vor einem Fußballspiel in Warschau sind am Dienstagabend mehrere hundert Hooligans festgenommen worden. Sie hatten Polizisten angegriffen und einen Einsatzwagen demoliert.

UEFA-Präsident Michel Platini droht Polen und der Ukraine erstmals offen mit dem Entzug der Gastgeberrolle bei der Fußball-Europameisterschaft 2012. "Wir werden alles tun, damit die EM in Polen und der Ukraine stattfinden kann. Sollte es in den Hauptstädten Kiew und Warschau keine Stadien geben, gehen wir nicht dahin", sagt Platini. Beide Länder haben massive Infrastrukturprobleme bezüglich Stadien, Transport und Hotelkapazitäten.

Bei der zentralen Gedenkzeremonie am Denkmal der Ghetto-Helden in Warschau sagte Polens Präsident Kaczynski, obwohl eine Wiederholung des Holocaust unmöglich erscheine, müsse man wachsam sein.

Im April 1943 soll das Warschauer Ghetto geräumt werden. Mit Handgranaten und Molotowcocktails wehren sich die Juden gegen die Zerstörung ihrer Menschenwürde.

Der Realisierung der von der Bundesregierung in Berlin geplanten Dauerausstellung zu Flucht und Vertreibung steht nach einem deutsch-polnischen Treffen in Warschau nichts mehr im Wege.

Der zweijährige Streit über das russische Importverbot für polnisches Fleisch steht vor dem Ende. Der Konflikt hatte die Beziehungen Russlands zur EU belastet, deren Mitglied Polen ist. Die Wahl einer neuen liberalen Regierung in Warschau trug zur Entspannung bei. Moskau verhängte das Einfuhrverbot, weil angeblich Hygienestandards nicht eingehalten wurden.

Außenminister Steinmeier hat in Berlin symbolisch den Staffelstab der EU-Ratspräsidentschaft an Portugal übergeben. Aus Sicht des Ministers verliefen die vergangenen sechs Monate erfolgreich. In einem n-tv Interview hob er vor allem den Klimaschutz und die Energiepolitik hervor. Steinmeier streckte symbolisch die Hand Richtung Warschau aus: "Die Zukunft Deutschlands und Polens heißt Europa."