Yen

Die Stimmung in Japans Industrie trübt sich angesichts der Weltwirtschaftskrise stark ein. Wie die Bank von Japan mitteilte, fällt der Stimmungs-Index in der weltweit beachteten Tankan-Umfrage im vierten Quartal auf den tiefsten Stand seit rund sechs Jahren. Die Konzerne leiden unter wegbrechenden Exporten und dem starken Yen.

Der japanische Autokonzern Toyota muss wegen der Konjunkturkrise offenbar seine Ergebnisprognose erneut herunterschrauben. Laut einem Zeitungsbericht droht dem Autokonzern zwischen Oktober und März ein Verlust von rund 750 Mio. Euro. Schuld seien schlechte Absatzzahlen und die Stärke des Yen gegen den Dollar.

Neue Hoffnung auf eine schnelle Finanzspritze für die US-Autobauer gibt dem US-Dollar am Freitag Auftrieb. Die US-Währung, die zuvor auf ein 13-Jahres-Tief zum Yen gefallen war, erholte sich auf 90,34 Yen.

Der weltgrößte Heimelektronik-Konzern Panasonic kappt seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr um 90 Prozent. Der starke Yen und die Zurückhaltung der Verbraucher machen den Japanern zu schaffen.

Anleger am Devisenmarkt sind zum Wochenschluss vorsichtiger gewesen und haben damit den Euro unter Druck gesetzt. Gefragt waren Währungen aus Staaten mit niedrigen Leitzinsen. Dies sei insbesondere dem Yen zugute gekommen, berichten Händler.

Das Betriebsergebnis von Mitsubishi Motors leidet unter der sinkenden Nachfrage und des starken Yen. Die Nachfrage nach Autos werde sich nicht vor 2010 erholen, sagt Mitsubishi-Chef Osamu Masuko.

In einem furiosen Kursfeuerwerk können die Börsen in Asien am Dienstag die dramatischen Verluste des Vortages wieder wettmachen. Auch Dollar und Euro holen gegenüber dem Yen kräftig auf.

Die Gruppe der sieben führenden Wirtschaftsnationen (G7) bringt auf Veranlassung Japans ihre Sorge über den rasanten Anstieg des Yen zum Dollar und Euro zum Ausdruck: "Wir sind besorgt über die jüngste exzessive Volatilität des Wechselkurses des Yen und möglicher nachteiliger Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität".

Die japanische Regierung will angesichts der weltweiten Finanzkrise nach eigenen Angaben bis zu 10.000 Milliarden Yen (rund 85 Milliarden Euro) in die Banken seines Landes pumpen.

Der Sony-Konzern hat mit dem starken Yen und Preiskämpfen in seinen Kernmärkten schwer zu kämpfen. Die Prognose für das Gesamtjahr haben die Japaner deshalb halbiert. Allerdings wird befürchtet, dass das noch nicht alles war.