Yen

In Japan sehen die Anleger erste eichen einer wirtschaftlichen Erholung. Grund dafür ist unter anderem der schwächere Yen. Die Börsen konnten vor den dortigen Feiertagen ein deutliches Plus verzeichnen.

Gute US-Vorgaben und ein schwächerer Yen haben der Tokioter Börse am Freitag Auftrieb gegeben. Der Nikkei stieg zwischenzeitlich erstmals seit Anfang Januar über die psychologisch wichtige Marke von 9000.

Die Börsen in Asien haben Verluste hinnehmen müssen. Vor allem Exportwerte litten unter einem starken Yen. Auch die Furcht der Anleger vor einer schwachen Bilanzsaison trübte die Stimmung auf dem Parkett.

Den meisten Amerikanern ist es völlig egal, wie viel Euro, Yen und Pfund es für den Greenback gibt. Ihr Problem: Sie können sich ohnehin nichts mehr leisten. Die Lösung: Viele Städte drucken ihr eigenes Geld.

Dem Yen droht nach Einschätzung von Analysten eine weitere deutliche Abwertung. Währungsexperte Kenneth Broux von Lloyds TSB sieht dies als Folge des Abrutschens Japans in eine tiefe Rezession, während gleichzeitig für die USA erste Hoffnungszeichen zu erkennen seien.

Die Aktienmärkte in Asien haben uneinheitlich auf die neuen Maßnahmen der US-Notenbank im Kampf gegen die Wirtschaftskrise reagiert. In Tokio profitierten zwar Bankentitel von der Ankündigung der Fed. Exporttitel litten aber unter dem Fall des Dollars zum Yen.

Die japanische Zentralbank hat den Leitzins unverändert bei 0,1 Prozent belassen. Das beschloss der geldpolitische Rat der Bank von Japan (BoJ) einstimmig. Zugleich stockt sie ihre monatlichen Aufkäufe von langfristigen Regierungsanleihen von 1,4 auf 1,8 Bill. Yen (14 Mrd. Euro) auf, um den Geldmarkt mit Liquidität zu versorgen.

Der drastische Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Produkten hat Japan erstmals seit 13 Jahren ein Defizit in der Leistungsbilanz eingebrockt. Im Januar lag der Fehlbetrag bei 172,8 Mrd. Yen (1,4 Mrd. Euro) und war damit so groß wie nie zuvor.

Die japanische Wirtschaft bekommt die Wirtschaftskrise hart zu spüren. Angesichts eines beispiellosen Exporteinbruchs schrumpft die Wirtschaftsleistung so stark wie seit der Ölkrise vor 35 Jahren nicht mehr. Zwischen Oktober und Dezember bricht das Bruttoinlandsprodukt um 12,7 Prozent ein. Dazu kommt der rasante Höhenflug des Yen.

Der japanische Autobauer Suzuki leidet immer stärker unter der weltweiten Branchenkrise. Japans viertgrößter Hersteller senkte seine Prognose für den Betriebsgewinn im Gesamtjahr bis Ende März um ein Drittel auf 67 Mrd. Yen (rund 582 Mio. Euro). Analysten hatten bislang 79 Mrd. Yen erwartet.