Unterhalb des Weltdurchschnitts Bericht: Korruption in Südafrika erreicht schlimmsten Stand seit zwölf Jahren
30.01.2024, 15:54 Uhr
(Foto: dpa)
In Südafrika hat die Korruption den schlimmsten Stand seit zwölf Jahren erreicht. Damit befinde sich das Land unterhalb des weltweiten Durchschnitts, erklärte die Nichtregierungsorganisation Transparency International in Berufung auf ihren veröffentlichten Korruptionswahrnehmungsindex. Seit Beginn der Messung vor zwölf Jahren durch den lokalen Zweig der NGO, Corruption Watch, habe Südafrika noch nie so schlecht abgeschnitten, hieß es.
Mit dem Wert von 41 falle Südafrika in die Kategorie der "unvollständigen Demokratie", erklärte Corruption Watch. Burkina Faso, Vietnam und Kosovo stehen dem Bericht zufolge auf derselben Stufe.
Transparency International erstellt jährlich seinen sogenannten Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) auf Basis von Daten unabhängiger Institutionen, die sich auf die Analyse von Regierungsführung und des Wirtschaftsklimas spezialisiert haben. Ein Wert von 100 bedeutet, dass keine Korruption wahrgenommen wird. 0 bedeutet ein Höchstmaß davon.
Dem Bericht zufolge leben 80 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, die einen Wert unter dem globalen Durchschnitt von 43 erreichen. "Der Bericht 2023 schlägt Alarm angesichts der offensichtlichen Unfähigkeit der Regierungen in aller Welt, die Ausbreitung der Korruption zu stoppen", erklärte Corruption Watch.
Zwischen Mai und August stehen in Südafrika die Wahlen zum nationalen Parlament sowie zu den Provinzparlamenten an. Die von Skandalen erschütterte Regierungspartei ANC, die im jahrzehntelangen Kampf gegen die Apartheid eine bedeutende Rolle einnahm, verliert derzeit in der südafrikanischen Bevölkerung an Unterstützung.
Quelle: ntv.de, AFP