Kritik vom Branchenverband Luftfahrtverband BDL warnt vor Wettbewerbsnachteilen für Deutschland durch hohe Kosten
24.10.2025, 11:42 Uhr
Ein Passagierflugzeug befindet sich im Landeanflug. (Symbolbild)
(Foto: Silas Stein/dpa)
Die deutsche Luftfahrt fällt nach Einschätzung des Branchenverbandes BDL im europäischen Vergleich auch zum Winter wegen hoher staatlicher Kosten weiter zurück. "Europa erlebt derzeit eine Rekord-Nachfrage bei Flügen. Nur um Deutschland machen die Airlines wegen immer weiter steigender Steuern und Gebühren einen zunehmend großen Bogen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Joachim Lang, am Freitag. Mit dem am 26. Oktober beginnenden Winterflugplan erreiche das Sitzplatzangebot auf Flügen ab Deutschland nur 87 Prozent des Vor-Corona-Niveaus von 2019.
Dagegen erreiche das Angebot in den übrigen europäischen Ländern einen neuen Rekordwert und steige auf 113 Prozent des Niveaus von 2019. Während das Angebot in Deutschland im Jahresvergleich um sechs Prozent wachse, lege es im Rest Europas um sieben Prozent zu. "Dabei mangelt es in Deutschland nicht an Nachfrage nach Flügen. Aufgrund der hohen Kosten fehlt es an Angebot", sagte Lang. Die Fluggesellschaften weiteten ihre Flugpläne vor allem in Ländern mit attraktiveren Standortbedingungen aus.
Der Verband warnte vor negativen Folgen für die deutsche Wirtschaft, den Tourismus und steigenden Preisen für Urlaubsreisen. Zudem drohe der Standort 2026 noch weiter zurückzufallen, da staatlich festgesetzte Gebühren für Luftsicherheitskontrollen und Flugsicherung weiter steigen sollten.
Zuletzt hatten etwa Europas größter Billigflieger Ryanair und die Lufthansa vor negativen Konsequenzen der hohen Kosten gewarnt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte weitere Flugstreichungen in Aussicht gestellt und der "Welt am Sonntag" gesagt: "Es geht um rund hundert innerdeutsche Flüge pro Woche, die im kommenden Sommer nochmals wegfallen könnten."
Quelle: ntv.de, rts