Wirtschaft

Airbus will neue Modelle liefern A400M-Transporter darf wieder fliegen

Ein Airbus A400M beim ersten Testflug nach dem tödlichen Unfall auf dem Flughafen San Pablo bei Sevilla.

Ein Airbus A400M beim ersten Testflug nach dem tödlichen Unfall auf dem Flughafen San Pablo bei Sevilla.

(Foto: dpa)

In Spanien steigen Piloten wieder in den Militärtransporter A400M. Das Verteidigungsministerium erlaubt nach dem tödlichen Absturz neue Testflüge. Der Hersteller Airbus ist zuversichtlich, dass er genügend Abnehmer für das Modell findet.

Gut einen Monat nach dem Absturz eines A400M mit vier Toten erlaubt Spanien wieder Testflüge des Militärtransporters. Das Verteidigungsministerium in Madrid teilte mit, die Entscheidung sei nach einem Treffen zwischen Vertretern des Herstellers Airbus und dem Nationalen Institut für Luftfahrttechnik getroffen worden.

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Airbus 48,80

Das spanische Verteidigungsministerium erklärte, Testflüge für Prototypen des A400M, die die Produktionshalle bereits verlassen hätten, seien nun wieder zugelassen. Für Modelle, die sich noch in der Produktion befänden, gebe es aber noch keine Testflug-Genehmigung. "Wir warten, dass Airbus neue Daten liefert", sagte ein Ministeriumssprecher. In den nächsten Tagen werde es weitere Beratungen geben, "um höchste Sicherheitsgarantien für die Flüge dieser Transporter zu entwickeln".

Ein A400M war am 9. Mai in der Nähe des südspanischen Sevilla bei einem Testflug abgestürzt. Vier Menschen kamen dabei ums Leben, zwei wurden schwer verletzt. Ursache war laut der Airbus-Rüstungssparte Defence and Space ein Ausfall von drei der vier Triebwerke beim Start. Mehrere Länder, darunter auch Deutschland, hatten nach dem Unglück alle Flüge mit ihren A400M ausgesetzt.

Airbus will nachliefern

Bei der Bundeswehr bewertet derzeit der Flugsicherheitsausschuss die staatlichen spanischen Untersuchungsergebnisse zu dem Vorfall, wie ein Sprecher der Luftwaffe sagte. Wann eine Entscheidung über die Wiederaufnahme des Flugbetriebs fällt, ist seinen Angaben zufolge noch offen. Deutschland verfügt bisher über einen einzigen A400M.

Airbus hatte am Dienstag erklärt, in diesem Jahr noch 13 bis 17 A400M ausliefern zu können, wenn es zügig die Erlaubnis zur Wiederaufnahme der Testflüge erhalte.

Trotz des tödlichen Vorfalls in Spanien rechnet Airbus-Chef Thomas Enders mit Aufträgen aus den USA. "Die US-Streitkräfte werden spätestens im nächsten Jahrzehnt der größte Kunde für das Flugzeug", sagte Enders der "Wirtschaftswoche". Grund sei, dass es trotz der derzeitigen technischen Probleme kein Konkurrenzprodukt gebe. Der A400M sei zudem "deutlich sparsamer und vielseitiger im Einsatz".

Airbus bewertet seine Aussichten trotz des Absturzes positiv. Das Unternehmen ist laut Enders auf einem guten Weg, die Geschäftsziele für 2015 zu erfüllen. Der Flugzeugbauer will in diesem Jahr sowohl einen höheren Umsatz als auch einen höheren Gewinn als im Vorjahr einfahren.

Quelle: ntv.de, hul/AFP

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