Trotz Rekord-Mitgliederzahl ADAC macht Millionen Euro Miese
03.04.2017, 09:47 Uhr
Besonders bei Fahrern schwächelnder Autos beliebt: die Pannehilfe des ADAC.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der ADAC steckt in einer Krise. Zwar hat er inzwischen fast 20 Millionen Mitglieder, doch die Beiträge reichen immer noch nicht aus, um die laufenden Kosten zu decken. Besonders ein Posten kommt den Automobilclub teuer zu stehen.
Der ADAC zählt zwar nach der Vertrauenskrise durch den Manipulationsskandal vor drei Jahren so viele Mitglieder wie nie, schreibt aber rote Zahlen. Trotz der hohen Mitgliedsbeiträge von mehr als 1,2 Milliarden Euro im vergangenen Jahr werde der Automobilclub einen Jahresfehlbetrag von 26 Millionen Euro ausweisen, sagte ADAC-Präsident August Markl der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Die Mitgliedsbeiträge decken derzeit nicht die Kosten der Hilfeleistungen, allen voran der Pannenhilfe."
Ende Februar zählte der Autofahrerclub demnach 19,7 Millionen Mitglieder, 456.000 mehr als im Vorjahr und so viel wie noch nie in der 114 Jahre währenden Vereinshistorie. "Die Menschen vertrauen dem ADAC wieder", sagte Markl.
Vor gut drei Jahren war bekannt geworden, dass der ADAC jahrelang die Leserwahl zum Autopreis "Gelber Engel" manipuliert hatte. Der Skandal um den Autopreis und weitere Vorwürfe stürzten den Verein in eine Krise, er verordnete sich deshalb tiefgreifende Reformen.
Markl will dem Bericht zufolge den ADAC von einem Autofahrerverein zu einem Mobilitätsdienstleister umbauen. "Wir arbeiten auf verschiedenen Weisen daran, den ADAC zu einer digitalen Mobilitätsplattform zu entwickeln." Als Beispiele nannte er Angebote wie smartes Tanken oder Parken.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP