Überbrückungskredit aus Rom Alitalia kommt nochmal an den Geldtropf
26.04.2017, 13:10 Uhr
Die Alitalia kann ihre Maschinen weiter starten lassen. Die italienische Regierung lässt die um ihr Überleben kämpfende Airline nicht fallen. Allerdings schließt sie eine Verstaatlichung aus.
Die italienische Regierung will die schwer angeschlagene Fluggesellschaft Alitalia mit einem Brückenkredit stützen. Man werde bei der EU-Kommission um Genehmigung eines Darlehens im Volumen von 300 bis 400 Millionen Euro bitten, sagte Industrieminister Carlo Calenda im italienischen Rundfunk. Die Regierung wolle die Airline damit stützen, während ein Käufer für das Unternehmen gesucht werde. Eine Verstaatlichung sei aber ausgeschlossen.
Alitalia hatte am Dienstag die Einleitung eines Insolvenzverfahrens angekündigt. Zuvor hatten die Mitarbeiter einen mit den Gewerkschaften ausgehandelten Rettungsplan des Managements abgelehnt. Der Flugbetrieb soll zunächst uneingeschränkt weitergehen.
Der Sanierungsplan sah den Abbau von 1700 Jobs beim Bodenpersonal und die Kürzung der Gehälter beim Flugpersonal von acht Prozent vor. Damit sollte der Weg geebnet werden, den Betrieb der Airline mit frischen Finanzspritzen der Anteilseigner aufrecht zu erhalten, die zu 49 Prozent der arabischen Fluggesellschaft Etihad aus Abu Dhabi gehört. Auch die heimischen Banken Unicredit und Intesa Sanpaolo zählen dazu. Ministerpräsident Paolo Gentiloni hatte kürzlich gewarnt, dass Alitalia ohne die Kürzungen nicht überleben könne.
Calenda sagte, es sei der Bevölkerung nicht verständlich zu machen, weitere Milliarden an Steuergeldern in ein verlustreiches Unternehmen zu stecken. In der Vergangenheit seien bereits fast acht Milliarden Euro geflossen, um das Unternehmen zu erhalten.
Quelle: ntv.de, wne/rts