Wirtschaft

"Fast alle können überleben" Audi-Chef spricht sich gegen Staatshilfe aus

Markus Duesmann ist seit April 2020 Vorstandsvorsitzender der Audi AG.

Markus Duesmann ist seit April 2020 Vorstandsvorsitzender der Audi AG.

(Foto: imago images / Sven Simon)

In der aktuellen Corona-Krise geht es vielen Wirtschaftszweigen in Deutschland schlecht. Auch die Autoindustrie muss mit einem Umsatzrückgang kämpfen. Doch Audi-Chef Duesmann bereitet das keine größeren Sorgen. Sehr viel ernster sieht er die Lage in anderen Branchen.

Audi-Vorstandschef Markus Duesmann hält weitere staatliche Förderung für Automobilhersteller für nicht angemessen. Die Corona-Krise nage an den Gewinnen in der Branche, sagte Duesmann der "Süddeutschen Zeitung". "Aber fast alle Firmen - Hersteller wie Zulieferer - können überleben", sagte der Manager.

Zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage sagte der Auto-Manager in dem Interview: "Ich war früher Schlagzeuger, deswegen kenn' ich die normale Welt schon noch: Wenn keine Gigs sind, kein Bier verkauft wird, dann stirbt alles." Im Einzelhandel und vor allem in der Gastronomie und Kulturbranche gehe derzeit gar nichts: "Das tut mir super weh. Das ist tragisch. Tragisch ist nicht, dass wir zehn Prozent weniger Umsatzvolumen haben."

Duesmann äußerte sich auch zur Debatte über SUVs. Die großformatigen Sportwagen lösten in Europa aufgrund ihrer Größe "zum Teil Ängste" aus. Zwar schnitten die Fahrzeuge bei Fußgänger-Crashtests besser ab und würden von den Kunden auch nachgefragt. "Aber sie wirken eher inkompatibel mit engen Städten." Audi entwickle deshalb neue Fahrzeugkonzepte, die weniger wuchtig seien, betonte Duesmann. Er selbst bevorzugt ohnehin andere Modelle: "Ich brauche keinen SUV, fahre keinen."

Quelle: ntv.de, jru/dpa/AFP

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