Rasantes Luxus-Rennen um die Welt Audi überholt Mercedes-Benz
08.04.2011, 12:48 Uhr
Schon farblich ein Knaller auf der "Beijing Auto Show 2010": Der SLS AMG von Mercedes-Benz.
(Foto: REUTERS)
Im Oberklasse-Segment der deutschen Autoindustrie klappt zu Jahresbeginn alles wie am Schnürchen: Die Verkaufszahlen springen sauber an, der Vertrieb läuft auf vollen Touren, der Export brummt in satten Tönen. Analysten bereiten sich auf außergewöhnlich starke Quartalszahlen vor.

An dieser Motorhaube kommt im deutschen Autobau keiner vorbei: BMW führt die Rangliste weiter an.
(Foto: REUTERS)
Die deutschen Luxusautobauer sind weiter auf der Erfolgsspur. BMW, Mercedes-Benz und Audi haben im ersten Quartal allesamt zweistellige Absatzzuwächse im Vergleich zum schon starken Vorjahr verbucht. Der anhaltende Aufwärtstrend mit Rekorden bei den Verkaufszahlen lässt gute Finanzergebnisse für das Auftaktvierteljahr erwarten.
Branchenprimus konnte in den ersten drei Monaten des Jahres seine Vormachtstellung im Oberklassesegment verteidigen: Weltweit verkaufte der Münchener Dax-Konzern von Jahresbeginn bis Ende März insgesamt knapp 383.000 Autos - ein Plus von gut 21 Prozent. Die blau-weiße Kernmarke legte dabei um gut ein Fünftel auf gut 321.000 Wagen zu, der um fast ein Viertel auf etwa 61.000 Einheiten.
Auf den Plätzen hinter BMW änderte sich die Reihenfolge: Die Ingolstädter Volkswagen-Tochter zog bei den Verkäufen an vorbei. Audi setzte per März rund 312.500 Autos ab - gut 18 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Pkw-Tochter des Stuttgarter brachte insgesamt 305.500 Nobelwagen an die Kunden in aller Welt, ein Plus von 12 Prozent. Die Kernmarke mit dem Stern legte dabei um knapp 13 Prozent auf 280.500 Autos zu, das Kleinwagen-Sorgenkind erholte sich mit einem Plus von knapp einem Zehntel ebenfalls deutlich.
Erfolgsgaranten für die Luxusautobauer waren einmal mehr die üblichen Verdächtigen: nämlich die Märkte in und den USA. Während BMW und Mercedes-Benz mit Zuwächsen von jeweils etwa drei Vierteln glänzten, legte Marktführer Audi im Reich der Mitte um rund ein Viertel zu. Den Oberbayern fällt es aufgrund der hohen Vergleichsbasis zusehends schwerer, ähnlich große Zuwächse wie die Konkurrenten zu erreichen.
Genau anders herum läuft es auf dem sich deutlich erholenden : Hier hinken die Wachstumsraten von Mercedes-Benz und BMW, die dort im ersten Quartal jeweils etwa 53.000 Autos ihrer Luxus-Kernmarken verkauft haben, den Audi-Erfolgen hinterher. Mercedes-Benz kam in den USA auf ein Quartalsplus von knapp 8,5 Prozent, BMW auf 14 Prozent. Audi dagegen erreichte ein Plus von 20 Prozent auf knapp 25.500 Verkäufe.
Die starke Nachfrageentwicklung - vor allem in China, wo viele Kunden nach großen und vollausgestatteten Autos gieren - dürfte auch die Finanzkennzahlen im gerade abgelaufenen ersten Quartal angetrieben haben. Zudem verkauften sich zuletzt gerade Wagen der wahren Oberklasse, also ab der , dem und dem aufwärts, gut. Mit diesen Nobelautos verdienen die Hersteller am Meisten.
Drei Tage der Wahrheit
Der Zeitplan für Analysten und Anleger ist dich gesteckt: Als erstes wird sich Daimler am 28. April in die Zwischenbilanz für das erste Vierteljahr schauen lassen. Die Audi AG wird ihre Zahlen am 2. Mai veröffentlichen, BMW zwei Tage später.
Die drei deutschen Luxusautohersteller peilen für dieses Jahr allesamt neue Absatzrekorde an. BMW will die Bestmarke aus dem Jahr 2007 von gut 1,5 Mio. verkauften Wagen deutlich knacken, ebenso Mercedes-Benz. Audi hatte im vergangenen Jahr mit 1,09 Mio. Verkäufen einen Rekord aufgestellt und will diesen 2011 um gut ein Zehntel toppen.
Auch wenn BMW in diesem Jahr die Marktführung im Oberklassesegment verteidigen dürfte, ist das Rennen um die Pole-Position in vollem Gange: Audi will bis 2015 mehr als 1,5 Mio. Autos verkaufen und die Konkurrenten aus München und Stuttgart damit hinter sich lassen.
Quelle: ntv.de, Nico Schmidt, DJ