Chemieriese in der Krise BASF muss weitere Milliarden sparen und baut Stellen ab
23.02.2024, 08:35 Uhr Artikel anhören
Die gestiegenen Energiekosten schlagen bei BASF heftig ins Kontor.
(Foto: picture alliance/dpa)
Schon 2022 legt der Chemieriese BASF ein Sparprogramm auf. Zwei Jahre später wird klar: Das reicht nicht. Die Ludwigshafener müssen weitere Milliarden Euro sparen. Damit wird "leider auch ein weiterer Stellenabbau verbunden sein", so Konzernchef Brudermüller. Eine Dividende für die Aktionäre gibt es dennoch.
Der Chemiekonzern BASF legt aufgrund der schwachen Nachfrage in Europa ein weiteres Sparprogramm auf. Es sollen zusätzlich am Standort Ludwigshafen bis 2026 jährlich Kosten von einer Milliarde Euro eingespart werden, teilte der DAX-Konzern mit. Die Fixkosten sollen durch Effizienzsteigerungen gesenkt und die Produktionskapazitäten den Markterfordernissen angepasst werden.
"Mit dem Programm wird deshalb leider auch ein weiterer Stellenabbau verbunden sein", sagte Unternehmenschef Martin Brudermüller. Details werden derzeit erarbeitet und Arbeitnehmervertreter in den weiteren Prozess eng einbezogen.
Bereits 2022 hatte die BASF-Führung wegen verschlechterter Geschäfte und schwierigerer Rahmenbedingungen in Europa vor allem wegen stark gestiegener Gaspreise ein Sparprogramm angekündigt. Mit diesem sollen die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um insgesamt 1,1 Milliarden Euro gesenkt werden. Hinzu kommen weitere Maßnahmen, mit denen BASF ab Ende 2026 die jährlichen Kosten um 500 Millionen Euro senken will. Zu den Maßnahmen zählen bereits der Abbau von Arbeitsstellen und die Stilllegung mehrere Chemieanlagen.
Aktionäre können dennoch mit Dividende rechnen
Die energieintensive Chemiebranche leidet unter den vergleichsweise hohen Energiepreisen in Deutschland - BASF bekommt das als größter industrieller Gasverbraucher hierzulande wie kein anderes Unternehmen zu spüren. Nach Angaben des IFO-Instituts hat sich die Nachfragesituation in der Chemiebranche im Januar weiter verschlechtert, auch die Hoffnungen auf mehr Aufträge aus dem Ausland hätten sich weitgehend zerschlagen.
Für dieses Jahr ist der Ausblick des Vorstands eher verhalten: Die Schwäche der weltwirtschaftlichen Dynamik dürfte sich fortsetzen, und das Wachstum werde sich voraussichtlich erst im weiteren Verlauf des Jahres etwas verstärken. BASF peilt ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie Sondereinflüssen zwischen 8 Milliarden und 8,6 Milliarden Euro an. 2023 ging das Ergebnis wie bereits bekannt um fast 29 Prozent auf knapp 7,7 Milliarden Euro zurück.
Trotz rückläufiger Zahlen im abgelaufenen Jahr - die Eckdaten hatte BASF schon Mitte Januar genannt, weil sie deutlich unter den Markterwartungen lagen - sollen die Aktionäre für 2023 eine stabile Dividende von 3,40 Euro erhalten.
Quelle: ntv.de, jog/dpa/rts/DJ