Wirtschaft

Streikgefahr ist gebannt Bahn und GDL einigen sich nach Schlichtung

Bodo Ramelow und Matthias Platzeck erklären das Schlichtungsergebnis.

Bodo Ramelow und Matthias Platzeck erklären das Schlichtungsergebnis.

(Foto: dpa)

Aufatmen bei den Bahnkunden: Ihnen bleiben streikbedingte Unannehmlichkeiten erspart. Der Staatskonzern und die Lokführergewerkschaft GDL bekommen ein Tarifpaket geschnürt. Allerdings waren wieder Schlichter notwendig.

Die Schlichtung zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL hat ein erfolgreiches Ende gefunden. Sie sieht ein Tarifpaket im Gesamtvolumen von mehr als 5,5 Prozent vor. Enthalten sind neben Lohnerhöhungen auch Verbesserungen im Schichtdienst, wie Deutsche Bahn und GDL in Berlin übereinstimmend mitteilten. Dabei geht es demnach vor allem um bessere Planbarkeit von Arbeit und Freizeit für die Mitarbeiter.

Das Entgelt für das Zugpersonal soll ab April um 2,5 Prozent steigen. Für die Monate davor war bereits eine Einmalzahlung von 550 Euro vereinbart und ausbezahlt worden. Zum Januar 2018 tritt zudem eine Senkung der sogenannten Referenzarbeitszeit um 2,6 Prozent in Kraft, was laut Bahn auf das Tarifvolumen angerechnet wird.

Weber und Weselsky zufrieden

Der einzelne Mitarbeiter erhält künftig eine Jahres-, Monats- und Wochenplanung mit mehr verbindlichen freien Tagen, Ruhezeiten und Schichten. Gleichzeitig bleiben notwendige Spielräume für flexible individuelle Dienstplanwünsche und betriebliche Lösungen erhalten. Weitere Arbeitszeitvorschläge werden in betrieblichen Modellprojekten auf Praxistauglichkeit erprobt.

Mit dem Abschluss bestätigt worden ist laut Bahn die durchschnittliche Fünf-Tage-Woche, die beim Staatskonzern tariflich für alle gilt. Es bleibt dabei, dass Lokomotivführer, Zugbegleiter, Bordgastronomen oder Disponenten im Schichtdienst je nach Arbeitsphase mal länger oder mal kürzer frei haben können.

DB-Personalvorstand Ulrich Weber begrüßte die Einigung als "wichtiges Signal und vernünftigen Kompromiss". Der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky teilte mit, es seien die "dringlichen Kernziele der Gewerkschaft" erreicht worden.

Verständigung auf eine Art Runden Tisch

Nach Angaben Bahn vereinbarten der Konzern und die GDL für die nächsten Jahre einen neuen Prozess der Zusammenarbeit. Eingerichtet wird ein "Arbeitsforum", ein Gremium wie ein Runder Tisch. Darin werden die Modellprojekte ausgewertet und die künftigen Tarifrunden vorbereitet. Die DB wertete dies als "neue Qualität in der Zusammenarbeit".

Den erfolgreichen Abschluss der Schlichtung hatten die beiden Schlichter, Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der frühere brandenburgische Regierungschef Matthias Platzeck, kurz zuvor bekanntgegeben. Drohende Streiks wurden damit vermieden.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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