Wirtschaft

Klagt Coba gegen Heta-Moratorium? Blessing kassiert wieder Bonus

Coba-Chef Blessing: Festgehalt - und dann ein satter Bonus.

Coba-Chef Blessing: Festgehalt - und dann ein satter Bonus.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Finanzkrise muss der deutsche Staat die Nummer zwei des hiesigen Bankensektors retten und steigt ein. Erstmals seit dieser Zeit gönnt sich der Commerzbank-Chef nun wieder einen Aufschlag. Sorgen bereitet der Bank derweil Österreich.

Der Vorstandschef der Commerzbank erhält für vergangenes Jahr erstmals seit 2008 wieder einen Bonus erhalten. Laut Vergütungsbericht der teilverstaatlichten Bank, stehen Martin Blessing für das abgelaufene Jahr insgesamt knapp 2,7 Millionen Euro zu. Davon sind 1,3 Millionen Euro fixes Gehalt und 73.000 Euro Sachbezüge. Der restliche Betrag ergibt sich aus Boni, die sich an der Erreichung kurz- und langfristiger Ziele orientieren. 2013 hatte Blessing angesichts des niedrigen Gewinns der Bank auf seinen Bonus verzichtet und ein Festgehalt von 1,4 Millionen Euro erhalten.

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An Blessing ausbezahlt werden für 2014 nur rund 1,9 Millionen Euro. Der theoretische Anspruch auf die restlichen 767.000 Euro ergibt sich aus Anreizplänen, die auf vier Jahre gestreckt sind. Für Blessings Vorstandskollegen hat sich bei der Bezahlung indes kaum etwas verändert. Sie hatten auch in den beiden vergangenen Jahren Boni erhalten. Zwischen 2008 und 2011 war das Gehalt der Commerzbank-Vorstände durch die staatliche Rettung ohnehin auf 500.000 Euro gedeckelt gewesen.

Unterm Strich hat die Bank 2014 weniger als im Vorjahr für Vorstandsgehälter ausgegeben. 2013 entstand ein Aufwand von 9,9 Millionen Euro aus fixen Bestandteilen und kurzfristigen Boni. Hinzu kamen Ansprüche aus langfristigen Gehaltsplänen in Höhe von 3,3 Millionen Euro. Im vergangenen Jahr waren es nun 8,5 Millionen und 3,4 Millionen Euro, also insgesamt 1,3 Millionen Euro weniger gewesen. Grund dafür war vor allem das Ausscheiden der beiden Vorstände Ulrich Sieber und Jochen Klösges zum 31. Dezember 2013.

Hypo-Anleihen für 400 Millionen Euro im Feuer

Derweil muss die Commerzbank wegen des Schuldenmoratoriums bei der österreichischen Krisenbank Hypo Alpe Adria zittern. Das Institut besitze Hypo-Anleihen in Höhe von rund 400 Millionen Euro, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. "Aktuell werden bei der Bank alle geschäftlichen und juristischen Optionen geprüft." Mögliche Belastungen durch die Bonds, für die es eine Garantie des Bundeslands Kärnten gibt, würde die Commerzbank in den kommenden Quartalen berücksichtigen.

In Deutschland halten zahlreiche Finanzinstitute Hypo-Anleihen und blicken deshalb sorgenvoll nach Österreich. Die dortige Finanzaufsicht hat eine Kapitallücke bei der Hypo-Bad-Bank Heta entdeckt und Anfang März angeordnet, die Rückzahlung ausstehender Anleihen bis Ende Mai 2016 zu stoppen.

Mit diesem Schritt verschafft sich die Alpenrepublik Zeit, um mit den Gläubigern über einen Schuldenschnitt zu verhandeln. Am Markt werden Hypo-Bonds Finanzkreisen zufolge derzeit für knapp 60 Prozent ihres Nominalwerts gehandelt. Am meisten leiden unter einem Zahlungsausfall der Hypo würde hierzulande die BayernLB, die mehr als zwei Milliarden Euro an ihre Ex-Tochter verliehen hat.

Die Düsseldorfer Hypothekenbank, die rund 350 Millionen Euro in Hypo-Bonds investiert hat, musste dagegen am Wochenende vom Einlagensicherungsfonds des Privatbankenverbands BdB gerettet werden.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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