EZB öffnet die Geldschleusen Bundesbank warnt vor Immobilienblase
28.01.2015, 15:17 Uhr
Münster aus der Luft. Gerade in den mittelgroßen Studentenstädten ist nicht klar, ob die Nachfrage stetig steigt.
(Foto: imago stock&people)
Die Geldflut der EZB birgt Risiken. Eine benennt Bundesbank-Vorstandsmitglied Dombret ganz konkret: Das Risiko einer Immobilienblase vergrößere sich. Investoren sollten sich deshalb von niedrigen Zinsen nicht blenden lassen.
Die von der Europäischen Zentralbank mit ihrem Anleihekaufprogramm ausgelöste Geldflut vergrößert die Risiken einer Immobilienblase. Das sagte Bundesbank-Vorstandsmitglied Andreas Dombret im Interview mit dem Nachrichtensender n-tv.
Momentan seien die Höhe der Immobilienkredite und die Vergabestandards der Banken zwar noch unproblematisch. Bei weiter fallenden Zinsen könnte sich die Lage für die Geldinstitute jedoch mittel- und langfristig verändern.
Auch Kreditnehmer sollten sich von niedrigen Zinsen nicht blenden lassen: "Bedenken Sie immer, dass die Investition in sich schlüssig sein muss, dass man sie eventuell auch mit einer Anschlussfinanzierung irgendwann mal wieder refinanzieren muss, und dass man nur solche Investitionen ganz grundsätzlich machen sollte, die man auch bei einem anderen Zinssatz für sinnvoll halten würde", so Andreas Dombret.
Die EZB hatte vergangene Woche angekündigt, die Finanzmärkte mit insgesamt gut 1,1 Billionen Euro zu fluten - durch den Kauf von Staatsanleihen. Dadurch vergrößert die Zentralbank ihre Bilanzsumme massiv, Banken kommen leichter an Geld und können so Kredite zu überaus günstigen Konditionen an ihre Kunden weitergeben.
Das Risiko einer Immobilienblase entsteht spätestens dann, wenn Verbraucher mit dem günstig geliehenen Geld Investitionen tätigen, die sie sich sonst nicht leisten könnten und im späteren Verlauf - zum Beispiel bei der Anschlussfinanzierung einer Immobilie - Zahlungsausfall durch steigende Zinsen droht.
Quelle: ntv.de, bdk