Wirtschaft

Wirtschaft legt um 6,7 Prozent zu China meldet niedrigstes Wachstum seit 1990

China exportiert weniger Waren - auch aus dem Hafen von Qingdao in der östlichen Shandong-Provinz.

China exportiert weniger Waren - auch aus dem Hafen von Qingdao in der östlichen Shandong-Provinz.

(Foto: AP)

Noch nie seit dem Ende des Kalten Krieges ist die chinesische Wirtschaft so langsam gewachsen wie im vergangenen Jahr. Vor allem die lange Zeit so wichtigen Export geben nach. Peking will das Land nachhaltiger ausrichten, doch Experten sind skeptisch.

Chinas Wirtschaft ist im vergangenen Jahr nach Regierungsangaben um 6,7 Prozent gewachsen. Es ist die niedrigste Wachstumsrate seit 1990. Im Jahr 2015 hatte die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft noch ein Wachstum von 6,9 Prozent verzeichnet. Der Einbruch ist die Folge einer grundlegenden Neuausrichtung der Wirtschaft durch Peking.

Dreimal in Folge hatte die chinesische Führung zuletzt jeweils dasselbe Wachstum von 6,7 Prozent für die ersten drei Quartale des vergangenen Jahres genannt. Erst im letzten Quartal 2016 wurde demnach ein leichter Anstieg von 6,7 auf 6,8 Prozent verzeichnet.

Zuletzt hatte China auch mit schrumpfenden Exportzahlen aufhorchen lassen. Im vergangenen Jahr gingen die Ausfuhren in der Landeswährung berechnet um 2,0 Prozent zurück, wie die Zollbehörde Mitte des Monats mitteilte. Im Gesamtjahr 2016 fiel der Wert der Ausfuhren auf 13,84 Billionen Yuan (1,9 Billionen Euro). Die Exporte sind ein Pfeiler der chinesischen Wirtschaft und Wachstumsmotor.

Chinas Staatsführung richtet die Wirtschaft des Landes derzeit jedoch neu aus - weg vom Export, von Schwerindustrie und schuldenfinanzierten Investitionen hin zu einer stärkeren Binnennachfrage, zu Innovationen und Dienstleistungen. Dafür nimmt sie auch geringeres Wachstum in Kauf. Für 2016 strebte die chinesische Führung ein Wirtschaftswachstum von 6,5 bis sieben Prozent an.

Ökonomen bleiben skeptisch

Allerdings sind manche Ökonomen der Ansicht, dass China dieses Wachstum nur dank kurzfristiger Stützungsmaßnahmen erreicht hat und dafür wichtige Reformen verschoben wurden. Zu den Problemen zählen die Experten die aufgeblähten Staatskonzerne sowie das ineffiziente Finanzsystem des Landes. Für dieses Jahr wird erwartet, dass Peking auf die bekannten Instrumente wie Staatsausgaben setzt, um die Wirtschaft stabil zu halten.

Chinas Staatspräsident Xi Jinping hatte diese Woche in seiner Rede auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos eine Wachstumsrate von 6,7 Prozent signalisiert. Xi sagte, China sei in eine Phase der "neuen Normalität" eingetreten, mit einem stabilen aber nachhaltigem Wachstum, das von Konsum und Dienstleistungen getragen werde.

Angesichts der Stimulierungsmaßnahmen Pekings hat der Internationale Währungsfonds seine Prognose für das diesjährige chinesische Wirtschaftswachstum jüngst um 0,3 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent angehoben. Gleichzeitig warnte der Fonds vor der Abhängigkeit von schuldenfinanzierte Investitionen und vor einer deutlicheren Verlangsamung des Wachstums in den kommenden Jahren.

Quelle: ntv.de, shu/AFP

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