Aktienhändler im Visier Chinas Aufseher strafen ab
04.09.2015, 13:09 Uhr
Die Ermittlungen gegen die drei Unternehmen hatten bereits im Juli begonnen.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Die chinesischen Marktaufseher greifen hart durch. Wegen "illegaler Geschäfte" verurteilen sie drei Unternehmen zu umgerechnet rund 63 Millionen Euro Strafe. Die Vorwürfe: anonymes Handeln und Verstöße gegen Sicherheitsregeln.
Auf der Suche nach Schuldigen für die Börsenturbulenzen in China hat die Aufsichtsbehörde CSRC drei Firmen Strafen auferlegt, die Anlegern den anonymen Handel mit Aktien ermöglicht haben sollen. Die drei Unternehmen müssen wegen "illegaler Wertpapiergeschäfte" insgesamt 453 Millionen Yen (63 Millionen Euro) zahlen, wie die Börsenaufsicht CSRC mitteilte.
Zudem seien bei zwei der Firmen "illegale Gewinne" in Höhe von 151 Millionen Yen beschlagnahmt worden. Erst am vergangenen Wochenende hatten die staatlichen Medien den Finanzjournalisten Wang Xiaolu als Schuldigen vorgeführt, der gestand, er habe durch falsche Informationen Panik und Unruhe an den Aktienmärkten verursacht.
Die drei Firmen - Hangzhou Hundsun Network Technologies Service, Mecrt und Hithink RoyalFlush Information Network - haben jeweils eine Software entwickelt, mit deren Hilfe Anleger an der Börse spekulieren können, ohne ihre Identität preiszugeben. Die Firmen hätten davon profitiert, dass sie unerfahrenen Kunden die Programme zur Verfügung stellten, teilte die Aufsichtsbehörde mit. Sie hätten so "ernstlich" gegen die Sicherheitsvorschriften verstoßen.
Ermittlungen seit Juli
Die CSRC hatte ihre Ermittlungen gegen die drei Firmen nach eigenen Angaben bereits im Juli gestartet - und damit deutlich vor dem Höhepunkt der jüngsten Börsenturbulenzen. Die Firmenchefs persönlich seien verwarnt worden, erklärte die Behörde vor Beginn der feiertagsbedingten Handelspause.
Seit Mitte Juni fallen die chinesischen Börsen trotz einer Reihe von staatlichen Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft. Die überraschende Abwertung des Yuan Mitte August gilt unter Ökonomen als Ausdruck der Sorge, dass sich die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt schwächer entwickelt als erwartet.
Quelle: ntv.de, jki/AFP