Wirtschaft

Pekinger Führung unter Druck Chinas Industrie schwächelt

Trotz geldpolitischer Maßnahmen leidet China weiter an einer Konjunkturschwäche. Der PMI-Einkaufsmanagerindex für die Industrie bleibt im November unter den Erwartungen der Analysten. Somit sind die Verantwortlichen Peking zu weiterem Handeln gezwungen.

Achsenmontage im Pekinger Werk des Friedrichshafener Autozulieferers ZF.

Achsenmontage im Pekinger Werk des Friedrichshafener Autozulieferers ZF.

(Foto: picture alliance / dpa)

Chinas Industrie könnte im November so wenig ausgelastet gewesen sein wie seit sechs Monaten nicht mehr. Das zeigt ein vorläufiges PMI-Branchenbarometer der Bank HSBC und des Datenanbieters Markit. Damit dürfte die Führung in Peking noch stärker unter Druck geraten, etwas gegen das sich abkühlende Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu tun.

Der vorläufige HSBC-Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrieproduktion - eine Umfrage unter den Einkaufsmanagern der Industrie - fiel zwischen Oktober und November von 50,4 auf 50 Punkte, teilten HSBC und Markit mit. Ein Wert über 50 deutet auf eine wirtschaftliche Expansion hin, ein Wert unter 50 auf ein Schrumpfen.

Die veröffentlichten Daten zeigen, dass die Produktion in China im November stagniert hat. Neue Exportaufträge, die in den vergangenen Monaten stets als Lichtblick aus den Daten hervorstachen, sanken ebenso wie die Beschäftigung. Allerdings verbesserte sich die Lage bei den neuen Produktionsaufträgen insgesamt.

"Wir machen für die kommenden Monate für den Immobilienmarkt und an der Exportfront noch Ungewissheiten aus", schrieb HSBC-Volkswirt Hongbin Qu in einer Analyse. "Wir glauben, dass das Wachstum noch vor einem erheblichen Abwärtsdruck steht und dass weitere geldpolitische und fiskalische Lockerungsmaßnahmen eingesetzt werden sollten."

Deutlich geringere Kreditvergabe

Bereits vor den neuesten Zahlen aus der Industrieproduktion hatte es eine Kette schwacher Konjunktursignale aus China gegeben. So hatte sich das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im dritten Quartal im Jahresvergleich auf 7,3 Prozent und damit auf den schwächsten Wert seit mehr als fünf Jahren verlangsamt. Auch die Kreditvergabe und die Investitionen nehmen nicht mehr so schnell zu wie früher. Außerdem kühlt sich der Häusermarkt ab.

Im aktuellen vierten Quartal hält die Schwäche an. In diesem Zeitraum stieg die Kreditvergabe gegenüber dem Vorjahr nur noch um 12,9 Prozent - so wenig wie seit 2006 nicht mehr. Die Investitionen in Sachanlagen stiegen im Jahresvergleich zwischen Januar und Oktober um 15,5 Prozent - das war das schwächste Wachstum seit 2001.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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