Wirtschaft

Im Interesse des Standorts Daimler hilft VW in Abgas-Affäre

62648726.jpg

Christine Hohmann-Dennhardt soll bei VW für die Einhaltung der Regeln sorgen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Daimler lässt den Vorstand für Integrität und Recht zum angeschlagenen VW-Konzern ziehen. Beide machen keinen Hehl daraus, dass es um nichts weniger als den Ruf der deutschen Autoindustrie geht - Seitenhieb in Richtung Wolfsburg inklusive.

Daimler sorgt sich um den Ruf der deutschen Autohersteller: Die Marke mit dem Stern lässt auf Bitten des Konkurrenten aus Wolfsburg seinen Vorstand für Integrität und Recht, Christine Hohmann-Dennhardt, aus dem laufenden Vertrag. Die frühere Richterin am Bundesverfassungsgericht heuert im Gegenzug in gleicher Funktion im Januar bei den Wolfsburgern an, wie beide Konzerne mitteilten.

VW-Chefaufseher Hans Dieter Pötsch hat den Angaben zufolge seinen Daimler-Kollegen Manfred Bischoff um die Freigabe gebeten. Der Aufsichtsrat der Stuttgarter habe diesem Wunsch "im Interesse der Good Corporate Governance der deutschen Automobilindustrie entsprochen". Zugleich muss VW noch den Nachsatz, Compliance - also Regeltreue - sei fest im Unternehmen Daimler und seiner Kultur verankert, akzeptieren und sogar in die eigene Mitteilung übernehmen.

VW lobte Hohmann-Dennhardt für "ihre herausragende Fachkompetenz und Erfahrung". Daimler wiederum dankte Hohmann-Dennhardt "für die hervorragende Arbeit" und wünscht ihr nun "den größtmöglichen Erfolg".

Volkswagen arbeitet derzeit den größten Skandal in seiner Unternehmensgeschichte auf. Der Konzern hatte in den USA zugegeben, Abgaswerte von Dieselfahrzeugen durch eine Software manipuliert zu haben, die bei Tests zu einem niedrigeren Schadstoffausstoß führte als im Normalbetrieb. Weltweit wurde die Software in bis zu elf Millionen Autos eingebaut.

Quelle: ntv.de, jwu

ntv.de Dienste
Software
Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen