Wirtschaft

Inflation und Flucht aus Ukraine Deutlich mehr Rentner leben von der Grundsicherung

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Ältere Flüchtlinge aus der Ukraine lassen die Zahl der Grundsicherungsempfänger steigen - aber nicht nur, betont die Linke.

(Foto: picture alliance/dpa)

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Wenn im Rentenalter das eigene Einkommen nicht für die Lebenshaltungskosten reicht, steht Menschen in Deutschland eine Grundsicherung zu. Die Zahl der Empfänger steigt im Vergleich zum Vorjahr stark. Nicht nur, weil Flüchtlinge aus der Ukraine dazukommen.

Angesichts der Inflation sowie infolge des Ukraine-Krieges sind immer mehr Rentner in Deutschland auf staatliche Grundsicherung angewiesen. Wie die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts berichteten, bezogen im Dezember 2022 rund 660.000 Rentner Grundsicherung. Dies entspricht einem Anstieg von zwölf Prozent im Jahresvergleich.

Grundsicherung im Alter können alle Menschen beantragen, welche die Altersgrenze für die Rente überschritten haben und deren Einkommen nicht ausreicht, um die Lebenshaltungskosten zu decken. Seit Juni 2022 haben auch Geflüchtete aus der Ukraine im Rentenalter unter den üblichen Voraussetzungen Anspruch auf Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch statt wie zuvor nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Es seien aber "nicht nur Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, sondern auch mehr Rentner rutschen hierzulande in die Altersarmut", sagte der Linken-Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch, den Funke-Zeitungen. Die Zahl der Empfänger von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung stieg im Vorjahresvergleich bei Deutschen um 0,8 Prozent, bei Nichtdeutschen um 27,3 Prozent. Gut ein Viertel der nicht deutschen Empfänger war ukrainisch; hier stieg die Anzahl sogar um 256 Prozent.

Angesichts der Preisexplosionen bei Lebensmitteln und Energie als "Armutskatalysator" sei eine Erneuerung des Rentensystems immer dringlicher. Das Rentenniveau müsse angehoben werden, forderte Bartsch. "In diesem Jahr wäre eine einmalige Rentenerhöhung von zehn Prozent notwendig." Darüber hinaus fordere die Linksfraktion "eine solidarische Mindestrente in Höhe von 1200 Euro".

Quelle: ntv.de, chl/AFP

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