Weniger Auslandsbestellungen Deutsche Firmen haben Lücken in Büchern
04.09.2015, 08:24 UhrDie deutsche Industrie startet wegen der schrumpfenden Nachfrage aus dem Ausland überraschend schlecht ins zweite Halbjahr. Das Minus der Auftragseingänge ist größer als prognostiziert. Aufwärts geht es dagegen mit den Inlandsaufträgen.
Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Juli deutlicher als erwartet gesunken und auch im Juni schwächer gewesen als bisher angenommen. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts (Destatis) gingen die Auftragseingänge gegenüber dem Vormonat um 1,4 Prozent zurück. Volkswirte hatten ein Minus von nur 0,6 Prozent prognostiziert.
Den Auftragszuwachs im Juni korrigierte Destatis auf 1,8 Prozent von zuvor genannten 2,0 Prozent. Im Jahresabstand sanken die gesamten Auftragseingänge im Juli um 0,7 Prozent, nachdem sie im Juni 6,8 Prozent gestiegen waren.
Die Inlandsaufträge erhöhten sich im Juli um 4,1 Prozent zum Vormonat, die Auslandsaufträge fielen hingegen um 5,2 Prozent. Der Auftragseingang aus der Eurozone war um 2,2 Prozent höher, während der Auftragseingang aus dem restlichen Ausland um 9,5 Prozent zurückging.
Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang um 0,2 Prozent niedriger als im Vormonat, bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen Rückgang von 1,6 Prozent. Im Bereich der Konsumgüter lag das Auftragsvolumen um 6,3 Prozent niedriger. Das Bundeswirtschaftsministerium wies darauf hin, dass der Auftragseingang ohne Berücksichtigung von Großaufträgen nur um 1,0 Prozent gesunken ist.
"Trotz des aktuellen Rückgangs bleiben die Auftragseingänge in der Tendenz deutlich aufwärtsgerichtet. Vor allem die Bestelltätigkeit im Bereich der Investitionsgüter entwickelte sich seit dem Frühjahr recht dynamisch aufwärts", urteilte es. Insgesamt sprächen diese Daten für eine weiter leicht aufwärtsgerichtete Konjunktur im verarbeitenden Gewerbe.
Quelle: ntv.de, wne/DJ