Dickes Auftragsplus Deutsche Industrie überrascht positiv
05.06.2015, 08:40 UhrSehr gute Nachricht zum Wochenausklang: Die deutsche Industrie steht hinsichtlich der April-Auftragseingänge viel besser da als prognostiziert. Es ist die starke Nachfrage aus den Ländern der Eurozone, die zu diesem ermutigenden Ergebnis führt.

Mechatroniker installieren in Leipzig einen Roboter in der neuen Karosseriefertigung des Sportwagenbauers Porsche.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die deutsche Industrie hat im April dank der starken Nachfrage aus der Eurozone ihre Aufträge fast dreimal so kräftig gesteigert wie erwartet. Die Bestellungen legten um 1,4 Prozent zum Vormonat zu, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilte. Das war der kräftigste Anstieg seit einem halben Jahr. Ökonomen hatten lediglich ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im März waren die Bestellungen um revidiert 1,1 (bisher: 0,9) Prozent gestiegen.
Der Zuwachs ist allein auf das Auslandsgeschäft zurückzuführen: Die Exportaufträge nahmen um 5,5 Prozent zu. Dafür sorgten vor allem die Bestellungen aus der Eurozone, die um 6,8 Prozent kletterten. Dorthin gehen knapp 40 Prozent der deutschen Exporte. Die Aufträge aus Deutschland schrumpften hingegen um 3,8 Prozent, nachdem es im März noch ein deutliches Plus gegeben hatte.
Das Volumen an Großaufträgen fiel leicht unterdurchschnittlich aus. Die Bestellungen von Konsum- und Investitionsgütern nahmen um 4,5 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent zu, wogegen die Aufträge für Vorleistungsgüter um 0,9 Prozent zurückgingen. Positive Impulse kamen mit einem Zuwachs von 5,5 Prozent aus dem Ausland, und hier besonders aus dem Euroraum (plus 6,8 Prozent). Die Inlandsaufträge dagegen sanken um 3,8 Prozent.
Das Ministerium erwartet eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. "Von der anziehenden Konjunktur im Euroraum sind zusätzliche Impulse zu erwarten", hieß es angesichts der Erholung in Ländern wie Spanien und Irland. "Die Industriekonjunktur dürfte daher wieder stärker Tritt fassen." Die Aufträge übertrafen im April das Niveau vom ersten Quartal um 1,7 Prozent.
Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ