Wirtschaft

Quartals-Flaute am Aktienmarkt Deutsche werden langsamer vermögend

Private Haushalte investierten auch im zweiten Quartal bevorzugt in kurzfristige Bankeinlagen, sowie Verischerungen und Pensionseinrichtungen.

Private Haushalte investierten auch im zweiten Quartal bevorzugt in kurzfristige Bankeinlagen, sowie Verischerungen und Pensionseinrichtungen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das schwache Börsenumfeld hinterlässt Spuren in deutschen Depots. Und so wächst das Privatvermögen deutscher Haushalte zwar nach wie vor - aber deutlich langsamer als noch zu Jahresbeginn.

Die Entwicklung an den Börsen hat den Anstieg der Geldvermögen in Deutschland im zweiten Quartal gebremst. Wie die Deutsche Bundesbank in Frankfurt mitteilte, legte das Geldvermögen der privaten Haushalte von April bis Ende Juni um gut 5 Milliarden auf 5224 Milliarden Euro zu. Es war der geringste Anstieg seit Anfang der 90er Jahre.

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Zu Jahresbeginn war das Vermögen in Form von Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen oder Ansprüchen gegenüber Versicherungen gegenüber dem Vorquartal noch um knapp 140 Milliarden Euro gewachsen. Für Bremsspuren sorgte im zweiten Quartal vor allem die Entwicklung an den Börsen.

Investmentfonds und Aktien betroffen

Im Sommer hatte unter anderem die Sorge um Griechenland Dax und Co. nach unten gedrückt. Die Bundesbank bezifferte die Bewertungsverluste auf rund 36 Milliarden Euro. "In einem allgemein schwachen Börsenumfeld waren davon vor allem die Anteile an Investmentfonds und Aktien betroffen", erklärte die Notenbank.

Das Vermögen durch Transaktionen belief sich im zweiten Quartal auf gut 41 Milliarden Euro. Dabei investierten die privaten Haushalte ihr Geld erneut trotz niedriger Zinsen bevorzugt in kurzfristige und vermeintlich sichere Bankeinlagen sowie in Versicherungen und Pensionseinrichtungen. "Ihre Bedeutung für die Geldvermögensbildung deutet auf eine anhaltend hohe Risikoaversion der privaten Haushalte hin", erklärte die Bundesbank. Mit Risikoaversion ist die Abneigung gemeint, Risiken einzugehen.

Vermögensverteilung nicht berücksichtigt

Rund 28 Milliarden Euro steckten die Bundesbürger in Bankeinlagen, vor allem in Sichteinlagen, einschließlich Bargeld, die allerdings kaum Zinsen abwerfen. Termin- und Spareinlagen einschließlich Sparbriefe wurden nach den Angaben hingegen netto abgebaut. Die Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionseinrichtungen wurden netto um rund 17 Milliarden Euro aufgestockt.

Immobilien oder Kunstwerke sind in der Statistik nicht enthalten. Auch wie das Vermögen verteilt ist, geht aus der Studie nicht hervor. Weil sich die Verbraucher angesichts niedriger Zinsen zugleich stärker verschuldeten, sank das Geldvermögen unter dem Strich im zweiten Quartal erstmals seit 2011 leicht - um knapp 6 Milliarden Euro oder 0,2 Prozent auf 3625 Milliarden Euro. Ein Großteil der Neukredite von 12 Milliarden Euro entfiel den Angaben zufolge auf Wohnungsbaukredite. Die gesamten Verbindlichkeiten der Privathaushalte erhöhten sich um 0,7 Prozent auf 1599 Milliarden Euro.

Quelle: ntv.de, lda/dpa

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