Wirtschaft

"Bahn veralbert Lokführer" GDL hat vor allem Güterverkehr auf Radar

Der Tarifkonflikt wird seit Monaten ausgetragen.

Der Tarifkonflikt wird seit Monaten ausgetragen.

(Foto: dpa)

Noch gibt es keinen Termin für den Streik der Gewerkschaft GDL. GDL-Chef Weselsky sieht erst einmal vor allem den Güterverkehr als Hauptziel der Aktionen. Der Personenverkehr soll aber auch beeinträchtigt werden.

Der geplante Lokführerstreik in dieser Woche trifft womöglich vorrangig den Güterverkehr. "Wir werden sicherlich mehr den Güterverkehr in den Fokus nehmen, aber es bleibt nicht aus und ist nicht zu vermeiden, dass wir auch im Personenverkehr die Streiks durchführen", sagte der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, im Bayerischen Rundfunk. Die Lokführer seien es leid, "von ihrem eigenen Arbeitgeber, vom Management hier veralbert zu werden", ergänzte Weselsky.

Er warf der Deutschen Bahn erneut vor, nicht wirklich zu verhandeln. Seit Ende Februar seien zwischen beiden Seiten keine Zwischenergebnisse mehr fixiert worden. Deshalb habe die GDL dem Unternehmen im Vorfeld der Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche deutlich gemacht, "dass wir verhandeln um Ergebnisse zu erzielen". Die Bahn habe dennoch keinen Zwischenstand schriftlich festhalten wollen.

Weselsky wies Forderungen aus der Politik zurück, im Bereich Daseinsvorsorge wie dem Bahnverkehr Streiks einzuschränken. "Ich halte das für ein unfaires Vorgehen in der Politik, jetzt die Daseinsvorsorge in den Vordergrund zu heben, obwohl sie 1993 entschieden haben, die DB zu privatisieren." Damals sei die Entscheidung getroffen worden, dass der Wettbewerb im Vordergrund stehe und nicht die Daseinsvorsorge. "Es war der Wille der Politik in dieser Form eine Bahn als Aktiengesellschaft zu führen".

Die GDL hatte am Sonntag bundesweite Streiks beschlossen, Dauer und Beginn aber noch offen gelassen. Die angekündigte Arbeitsniederlegung ist die siebte im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn. Zuletzt hatte die GDL im vergangenen November gestreikt.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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