Anlegerrevolte bei Marktforscher GfK-Führung kapituliert
12.08.2016, 11:41 Uhr
Erwartungen enttäuscht: Die Anleger haben ihre Geduld mit GfK-Chef Hartmann verloren.
(Foto: dpa)
Matthias Hartmann war 2011 als Vorstandsvorsitzender angetreten, das Marktforschungsunternehmen GfK umzukrempeln und wettbewerbsfähig zu machen. Die Anleger warteten lange auf die Früchte der Reform. Nun ist ihre Geduld zu Ende.
Wiederholt enttäuschende Geschäftszahlen haben die Führung des Marktforschungsunternehmens GfK zum Rücktritt gezwungen. In Anlegerkreisen hieß es, man sei sehr besorgt über die ausbleibenden Erfolge der bereits 2011 eingeleiteten Strukturreform, mit der die GfK unter anderem stärker internationalisiert und wettbewerbsfähiger gemacht werden sollte.
Das Nürnberger Unternehmen hatte am späten Donnerstagabend mitgeteilt, der Vorstandschef Matthias Hartmann werde zum 31. Dezember ausscheiden, und der Vorsitzende des Aufsichtsrats Arno Mahlert habe sein Mandat zum 12. September niedergelegt. Als Grund wurden "unterschiedliche Ansichten" zur langfristigen geschäftspolitischen Ausrichtung angegeben. Details wollte ein Unternehmenssprecher am Freitag nicht nennen.
"Herr Hartmann ist seit 2011 an der GfK-Spitze. Die Früchte der Umstrukturierung sind aber auch nach 5 Jahren noch nicht zu sehen", hieß es weiter aus Anlegerkreisen. Angesichts der zuletzt schlechten GfK-Geschäftszahlen werde jeder Anteilseigner irgendwann unruhig, "Wenn das bei BMW der Fall wäre, würden das auch die Quandts so machen".
Quelle: ntv.de, mbo/dpa