Wirtschaft

Ex-Manager sieht Vertragsbruch Ghosn verklagt Nissan und Mitsubishi

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Der frühere Automanager Carlos Ghosn harrt derzeit in Japan aus. Dort wird er von Kameras überwacht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Der frühere Automanager Carlos Ghosn wartet derzeit in Japan auf sein Verfahren. Ihm wird der Verstoß gegen Börsenauflagen vorgeworfen. Nun geht er selbst in die Offensive und verklagt seinen früheren Arbeitgeber.

Der frühere Renault-Spitzenmanager Carlos Ghosn hat in den Niederlanden Klage gegen Nissan und Mitsubishi eingereicht. Eine Sprecherin des Managers bestätigte einen entsprechenden Bericht der französischen Zeitung "Le Figaro".

Demnach wirft Ghosn Nissan und Mitsubishi eine missbräuchliche Beendigung seines Arbeitsvertrags als Mitarbeiter in der gemeinsamen Firma Nissan-Mitsubishi B.V. (NMBV) vor. Dabei handelt es sich um eine Tochter der beiden japanischen Autobauer mit Sitz in den Niederlanden.

Nissan Motor
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"Le Figaro" zufolge fordert Ghosn 15 Millionen Euro Schadenersatz. Ghosns Anwälte argumentieren, dass der frühere Renault-Chef zwar von seinem Vertrag beim Gemeinschaftsunternehmen von Renault und Nissan in den Niederlanden (RNBV) zurückgetreten sei, nicht aber bei NMBV. Daher handle es sich um einen ungerechtfertigten "Vertragsbruch".

NMBV steht vor dem Aus

Nach der Verhaftung des 65-Jährigen in Japan war das von ihm geschaffene und kontrollierte französisch-japanische Auto-Bündnis zwischen Renault, Nissan und Mitsubishi in eine Führungskrise geraten. NMBV gehört zu gleichen Teilen den beiden japanischen Autobauern. Die Firma war 2007 zu dem Zweck gegründet worden, "die Synergien der Partnerschaft zu untersuchen und zu fördern". Im März verkündete NMBV ihre baldige Auflösung.

Mitsubishi UFJ Financial Group
Mitsubishi UFJ Financial Group 6,41

Ghosn wartet derzeit in Japan auf ein Verfahren gegen ihn. Er war im November in Tokio festgenommen worden, ist aber seit Anfang März unter Zahlung einer Kaution auf freiem Fuß. Ghosn darf Japan jedoch nicht verlassen und wird mit Kameras überwacht.

Die Staatsanwaltschaft in Tokio wirft dem Ex-Manager vor, er habe jahrelang ein zu niedriges Einkommen bei dem Autohersteller Nissan deklariert, der mit Renault eine Allianz unterhält. Als früherer Verwaltungsratschef bei Nissan soll Ghosn auch persönliche Verluste auf den Autokonzern übertragen haben. Ghosn bestreitet die Vorwürfe.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa/AFP

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