Wirtschaft

Protest gegen Ölsuche in der Arktis Greenpeace-Aktivisten besetzen Bohrinsel

Die Aktivisten auf der Bohrinsel: Nach eigener Auffassung vertreten sie "das Volk gegen Shell".

Die Aktivisten auf der Bohrinsel: Nach eigener Auffassung vertreten sie "das Volk gegen Shell".

(Foto: twitter/@Greenpeace)

Wieder startet Greenpeace eine spektakuläre Aktion, um auf die Umweltzerstörung durch Ölförderung aufmerksam zu machen. Mitten im Pazifik erklimmen Aktivisten eine Ölplattform. Die Umweltschützer wollen verhindern, dass Shell im Polarmeer Öl sucht.

Mitten im Pazifik haben Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace eine Bohrinsel des Ölkonzerns Shell geentert. Mit der Aktion wollen sie gegen Ausbeutung von Rohstoffen in der Arktis protestieren. Wie Greenpeace Deutschland mitteilte, waren die sechs Aktivisten bereits am Montag rund 1500 Kilometer nordwestlich von Hawaii mit ihren Schlauchbooten zu der Plattform "Polar Pioneer" gelangt und halten sie seitdem besetzt.

Shell hatte im Januar angekündigt, eine Milliarde Euro in das Arktis-Projekt zu investieren. Die Plattform "Polar Pioneer" wird derzeit von einem Spezialschiff in die Arktis gebracht. Schon in wenigen Monaten könnten die Bohrungen beginnen.

Die sechs Umweltschützer aus den USA, Deutschland, Neuseeland, Australien, Schweden und Österreich haben laut Greenpeace Verpflegung für mehrere Tage bei sich und kommunizieren während der Aktion über soziale Medien mit der Außenwelt. "Wir haben es geschafft! Wir sind auf Shells Plattform. Und wir sind nicht allein", jubelte eine der Aktivistinnen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter und forderte die Leser auf, Greenpeace bei dem Vorhaben zu unterstützen.

Shell wehrt sich gegen "Stunteinlagen"

Shell plc.
Shell plc. 30,45

"Immer wieder kommt es bei Ölbohrungen im Meer zu schweren Unfällen. Das hat erst vergangene Woche die Explosion einer Plattform im Golf von Mexiko erneut gezeigt", sagte Larissa Beumer, Arktis-Expertin von Greenpeace. "Shells geplante Ölsuche unter den extremen Bedingungen in der Arktis ist deshalb unverantwortlich."

Das unberührte Ökosystem solle jedoch für spätere Generationen und alle dort lebenden Wesen geschützt werden, so die Forderung der Aktivisten. Shell werfen sie vor, aus dem Abschmelzen des Polareises Profit zu schlagen. Der Konzern vergrößere damit noch "dieses menschengemachte Desaster".

Eine Sprecherin von Shell bestätigte, dass die Demonstranten "illegal" auf die Bohrinsel gelangt seien. Durch ihr Verhalten brächten die Aktivisten die Mannschaft der "Polar Pioneer" und sich selbst in Gefahr. "Wir respektieren ihren Standpunkt und legen Wert auf Dialog", ergänzte die Sprecherin. Jedoch werde das Unternehmen keine "illegalen Taktiken" tolerieren. "Stunteinlagen" gefährdeten lediglich Shells "Vorkehrungen" für eine "sichere und verantwortungsvolle" Suche nach Ölvorkommen im Polarmeer.

Quelle: ntv.de

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