Wirtschaft

Immobilien-Boom hält an Häuserpreise steigen noch stärker als 2015

Der Preisauftrieb bei Immobilien hat sich 2016 besonders in Großstädten noch verstärkt.

Der Preisauftrieb bei Immobilien hat sich 2016 besonders in Großstädten noch verstärkt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Preisexplosion bei Immobilien geht ungebremst weiter: Grundstücke, Häuser und Wohnungen verteuern sich 2016 noch mehr als im Vorjahr. Vor allem in den Großstädten geht der Immobilienmarkt durch die Decke.

Wer Bauland, eine Wohnung oder ein Haus besitzt, kann sich freuen: Im ersten Halbjahr 2016 sind die Preise für Immobilien in den 370 größten deutschen Städten noch stärker geklettert als im Vorjahr. Das geht aus dem Preisspiegel des Makler-Verbands IVD hervor, dessen Mitglieder jährlich Immobilien im Wert von rund 20 Milliarden Euro vermitteln.

 Die Preise für Wohnungen mit mittlerem Wohnwert legten laut IVD bundesweit um gut sechs Prozent zu. Schon 2015 waren sie um fünf Prozent gestiegen. Den Grund dafür sieht der IVD in der großen Wohnraumknappheit: "Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen. Trotz allgemein gestiegener Bauaktivitäten gibt es eine ausgeprägte Unterversorgung im Angebot - bei immer größer werdender Nachfrage“, sagt IVD-Präsident Jürgen Schick. Zudem treibe die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank die Anleger in Immobilien.

Vor allem in den Großstädten ziehen die Preise immer mehr an. In den 14 größten deutschen Städten sind Wohnungen mit mittlerem Wohnwert laut IVD sogar rund 9,4 teurer geworden, Objekte mit gutem Wohnwert sogar um 11,6 Prozent. Den größten Sprung machte Frankfurt: In der Mainmetropole kletterten die Preise binnen Jahresfrist um knapp 19 Prozent. In Köln legten die Preise um 15 Prozent zu, in München um 7,7 Prozent. "Insbesondere in Großstädten ab 250.000 Einwohnern ist dringend mehr Neubau erforderlich“, sagt ICD-Präsident Schick.

Auch die Preise für Einfamilienhäuser mit mittlerem Wohnwert sind fast überall noch wesentlich schneller gestiegen als 2015. Dabei haben sie insgesamt seit 2010 bereits um gut 25 Prozent zugelegt. In den größten Städten über 500.000 Einwohner lag das Plus in diesem Jahr bei rund 5,9 Prozent. Rund 392.000 Euro müssen Käufer dort im Schnitt für ein Haus hinblättern. Absoluter Spitzenreiter ist München: Durchschnittlich 840.000 Euro kostet das Vergleichshaus hier inzwischen.

Auch Bauland wird immer teurer, vor allem in den Metropolen. Deutschlandweit zogen die Grundstückspreise gegenüber dem Vorjahr um knapp fünf Prozent an. In Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern legten sie sogar um rund 8,9 Prozent zu. 382 Euro kostet der Quadratmeter dort inzwischen im Schnitt. In Kleinstädten mit weniger als 30.000 Menschen kletterte der Quadratmeterpreis dagegen nur um rund 3,8 Prozent auf 128 Euro.

Auch hier steht München unangefochten an der Spitze: 1350 Euro kostet der Quadratmeter Baugrund in der bayrischen Landeshauptstadt mittlerweile - 17 Prozent mehr als im Vorjahr. In Köln verteuerte sich Boden um zehn Prozent. Auch in Berlin kletterten die Preise um über elf Prozent. Dennoch sind Baugrundstücke in der Hauptstadt mit 200 Euro je Quadratmeter immer noch vergleichsweise erschwinglich.

Wer künftig noch Haus oder Wohnung kaufen will, muss trotz der Preisexplosion nicht verzagen. Dank der niedrigen Zinsen können sich mehr Menschen als je zuvor den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. Der IVD-Erschwinglichkeitsindex, der das aktuelle Preis-, Lohn- und Zinsniveau für Einfamilienhäuser in einem Wert zusammenfasst, erreichte 2016 mit rund 143 Zählern den höchsten Stand aller Zeiten. Vor zehn Jahren lag er noch unter 70.

Eines sollte allen Immobilienbesitzern jedoch zu denken geben. Auf lange Sicht bewegen sich Immobilienpreise in Zyklen. Zuletzt lagen die Preise für Wohnungen 1996 auf ähnlich hohem Niveau wie heute. Damals erreichte der Boom nach der Wiedervereinigung seinen Höhepunkt. Danach sind die Preise für Eigentumswohnungen kontinuierlich gefallen - um bis zu 20 Prozent. Erst ab 2010 kehrte sich der Trend um. Inzwischen liegen die Preise sogar über dem Niveau von vor 20 Jahren.

Mobilnutzer finden die Grafiken hier:

Preiszuwachs bei Wohnungen 2016

Preise für Einfamilienhäuser 2016

Preise für Bauland 2016

Quelle: ntv.de

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