Wirtschaft

Gewinneinbruch bei US-Bank Handel verdirbt Morgan Stanley das Geschäft

Motgan Stanley hat die Erwartungen von Anlegern und Analysten klar enttäuscht

Motgan Stanley hat die Erwartungen von Anlegern und Analysten klar enttäuscht

(Foto: REUTERS)

Nach Goldman Sachs legt mit Morgan Stanley der zweite New Yorker Bankenriese enttäuschende Zahlen vor. Riskante Geschäfte haben dem Haus die Quartalsergebnisse verdorben - obwohl eine neue Strategie genau das eigentlich vermeiden sollte.

Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten haben der US-Investmentbank Morgan Stanley im dritten Quartal schwer zugesetzt. Unter dem Strich sackte der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 40 Prozent auf gut eine Milliarde Dollar (900 Millionen Euro) ab, wie das Institut mitteilte.

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Die Einnahmen sanken um 13 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar. Nach buchmäßigen Anpassungen beliefen sie sich auf 7,3 Milliarden und lagen damit deutlich unter der Konsensschätzung der Analysten, die mit einen geringeren Rückgang auf 8,5 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Die Handelseinnahmen fielen im dritten Quartal um 15 Prozent. Konkurrent Goldman Sachs hatte mit einem nahezu gleichen Rückgang der Handelseinnahmen zu kämpfen.

Im Investmentbanking erzielte Morgan Stanley Einnahmen von knapp 1,2 Milliarden, ebenfalls weniger als im Vorjahreszeitraum. Zwar legten Transaktionsberatungsgebühren auf 557 Millionen Dollar zu, doch die Einnahmen aus der Platzierung von Aktien und Anleihen gingen um ein Drittel auf 624 Millionen Dollar zurück. Der Gewinn in der Vermögensverwaltung stieg auf 509 Millionen Dollar. Die unternehmensweiten Ausgaben sanken auf 6,3 Milliarden Dollar.

Neue Strategie nicht realisiert

Die Eigenkapitalrendite, ein vielbeachteter Maßstab für die Bankprofitabilität, rutschte bereinigt um buchmäßige Anpassungen auf 3,9 Prozent von 8,9 Prozent im Vorjahresquartal - und lag damit weit unter der von Konzernchef James Gorman als Mindestziel ausgegebene 10-Prozent-Grenze.

Unter der Führung von Chairman und Chief Executive James Gorman hat Morgan Stanley Schritte unternommen, um das Geschäft zu diversifizieren: Weg von riskanten Geschäften wie dem Handel mit physischen Rohstoffen und hin zu sichereren Unternehmungen wie der Vermögensverwaltung. Aber im ersten Halbjahr hingen immer noch 40 Prozent der Einnahmen vom Handel mit Wertpapieren ab, das bedeutet, die Bank war nicht immun gegen die volatilen Marktbewegungen in den vergangenen Monaten.

Der Aktienkurs von Morgan Stanley ist seit Anfang 2015 um 13 Prozent gesunken. Der KBW-Index der Bankaktien hat im gleichen Zeitraum um 4,4 Prozent abgegeben.

n der Vorwoche hatte Goldman Sachs bereits einen heftigen Gewinnrückgang gemeldet. Der Wall-Street-Rivale litt wegen der neuen Verunsicherung an den Börsen ebenfalls unter einer Flaute im Handelsgeschäft. Neben der Furcht vor einem China-Crash hielt die Ungewissheit über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve Anleger zuletzt in der Defensive.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/DJ

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