Wirtschaft

"Bremsklotz für die Konjunktur" Industrie fürchtet neue Bahnstreiks

Verhandlungen bei der Bahn: Streiks in der Vorweihnachtszeit, heißt es aus der Wirtschaft, wären besonders bitter.

Verhandlungen bei der Bahn: Streiks in der Vorweihnachtszeit, heißt es aus der Wirtschaft, wären besonders bitter.

(Foto: AP)

Diese Woche könnte entscheiden, ob es mitten im Weihnachtsgeschäft zum Äußersten kommt: Kurz vor Beginn neuer Verhandlungen bei der Bahn warnt DIHK-Chef Wansleben vor schwerwiegenden wirtschaftlichen Schäden.

Die deutsche Industrie hat unmittelbar vor den Tarifgesprächen bei der Deutschen Bahn vor neuen Arbeitskämpfen gewarnt. "Die vielen Bahnstreiks sind schon jetzt ein Bremsklotz für die Konjunktur", sagte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Verbandes DIHK, der "Bild" laut Vorabbericht.

"Transport und Arbeitszeit fallen aus, ausbleibende Lieferungen sorgen für Engpässe", beschrieb Wansleben die schädlichen Nebenwirkungen des Arbeitskampfs. Streiks in der Vorweihnachtszeit wären besonders bitter, denn dadurch würden der Weihnachtsmarkt- und Einkaufstourismus ausgebremst, sagte Wansleben. Den Gesamtschaden, den die jüngsten Streiks bei der Bahn allein bei der deutschen Wirtschaft hinterlassen hätten, beziffern die Industrie- und Handelskammern auf mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Wanslebens Warnung erreicht die Öffentlichkeit wenige Stunden vor Beginn der womöglich entscheidenden Verhandlungen: Die Bahn und die Gewerkschaften wollen am Freitag einen neuen Versuch zur Lösung des Tarifkonflikts unternehmen. Dafür will die Bahn der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und der Lokführergewerkschaft GDL jeweils ein Angebot unterbreiten. Mit beiden soll in Frankfurt nacheinander gesprochen werden.

Ziel der Deutschen Bahn ist es, für eine Beschäftigtengruppe identische Tarifverträge unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Gewerkschaft festzulegen. Die GDL will nicht nur für die Lokführer, sondern auch für ihre Mitglieder im übrigen Zugpersonal verhandeln und hat dafür bereits mehrfach gestreikt. Die EVG warnt vor einer Tarifspaltung innerhalb des Bahn-Konzerns.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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