Wirtschaft

Anstieg laut EZB vorübergehend Inflation auf höchstem Stand seit zwei Jahren

Die Kernrate für den Preisanstieg weniger volatiler Güter ging im April leicht zurück.

Die Kernrate für den Preisanstieg weniger volatiler Güter ging im April leicht zurück.

(Foto: imago images/Frank Sorge)

Vor einem Jahr waren die Energiepreise in der Krise in den Keller gerutscht. Nun erholen sie sich und sorgen für einen deutlichen Anstieg der Inflation. Für die Europäische Zentralbank ist das bislang kein Grund, ihren Kurs zu ändern.

Die Inflation in der Eurozone steigt vor allem wegen teurerer Energie weiter und hat nun den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Im April lagen die Verbraucherpreise im Schnitt 1,6 Prozent über dem Niveau vor einem Jahr, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte und damit eine erste Schätzung von Ende April bestätigte. Im März betrug die Teuerungsrate noch 1,3 Prozent.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,6 Prozent. Den bei weitem stärksten Preisanstieg verzeichnete im April Energie mit einem Zuwachs zum Vorjahresmonat um 10,4 Prozent. Dies ist auch eine Folge des drastischen Preiseinbruchs der Rohölpreise während der ersten Corona-Welle vor einem Jahr.

Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, gab indessen nach. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) sank auf 0,7 (Vormonat: 0,9) Prozent. Vorläufig war ein Rückgang auf 0,8 Prozent gemeldet worden. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.

Die europäische Zentralbank (EZB) hat jedoch bereits angekündigt, ihre Geldpolitik wegen des Preisanstiegs zunächst nicht ändern zu wollen. Sie betrachtet den stärkeren Preisauftrieb als temporäres Phänomen. Die EZB rechnet derzeit damit, dass die Inflation 2021 bei durchschnittlich 1,5 Prozent liegen wird, 2022 bei 1,2 Prozent und 2023 bei 1,4 Prozent. Ihr Mandat sieht eine mittelfristige Inflation von knapp 2 Prozent vor. Neue Prognosen wird sie im Juni veröffentlichen. Analysten erwarten, dass sie zumindest ihre Prognose für 2021 anheben wird.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa/DJ/rts

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