Dank billigem Sprit Lufthansa rechnet mit Kostenvorteilen
28.04.2016, 13:35 Uhr
Pappflieger bei der Hauptversammlung in Hamburg
(Foto: dpa)
Die Lufthansa fühlt sich gewappnet für die Herausforderungen der kommenden Jahre. Allein durch günstigen Treibstoff und optimale Wechselkurse könnten viele Millionen Euro eingespart werden. Zudem setzt Lufthansa auf eine Übernahmewelle unter den Airlines.
Die Lufthansa rechnet über das laufende Geschäftsjahr hinaus mit deutlichen Kostenvorteilen durch billigen Treibstoff. Er erwarte bei etwa gleich bleibenden Preisen und Wechselkursen für die Jahre 2017 und 2018 jeweils Entlastungen im mittleren dreistelligen Millionenbereich, sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr auf der Hauptversammlung des Dax-Konzerns.
2015 bezahlte Lufthansa 5,8 Milliarden Euro für Kerosin und sparte damit bereits eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr. Im laufenden Jahr will der Konzern noch einmal so viel einsparen.
Auch ohne den Treibstoffeffekt sollen die Kosten der Fluggesellschaft pro Sitzplatz und Kilometer 2016 erstmals seit Jahren sinken, kündigte Spohr an. Bislang hatten höhere Preise für Löhne, externe Dienstleistungen und Material diese Kosten hoch getrieben. Der Wettbewerb sei aber nicht allein auf der Kostenseite zu gewinnen, meinte Spohr. "Wir müssen bei Lufthansa um das besser sein, um das wir teurer sind."
Gerade wird in der Business-Class der Restaurantservice am Platz eingeführt - eine zentrale Voraussetzung für die Bewertung als Fünf-Sterne-Airline. Dieses Prädikat der Beratungsgesellschaft Skytrax will Lufthansa als erste westliche Gesellschaft in diesem Jahr erhalten.
Übernahmen sind überfällig
Zudem hofft die Lufthansa auf eine Übernahmewelle unter den Airlines. "Konsolidierung ist ein Teil dessen, was in Europa passieren muss, damit die Branche wieder wettbewerbsfähiger wird gegenüber den USA und Asien", sagte Spohr. Zudem seien US-Fluglinien profitabler. "Wir als Europas Nummer eins wollen bei einer Konsolidierung dabei sein und nicht nur zugucken."
Hinter den Kulissen treibt die Lufthansa nach Aussagen von Konzern-Insidern die Pläne aber bereits energisch voran. Seit Monaten verhandle die Lufthansa mit den Rivalen SAS und Condor über Partnerschaften, hatten mehrere mit den Gesprächen vertraute Personen zu Reuters gesagt. Die Gespräche könnten in Übernahmen resultieren. Spohr wollte sich dazu nicht äußern.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa/rts