Wirtschaft

Vorgehen gegen Pilotenstreiks Lufthansa zieht vor Gericht

Nun geht es vor das Arbeitsgericht.

Nun geht es vor das Arbeitsgericht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Arbeitskampf zwischen der Lufthansa und der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit spitzt sich zu. Der Konzern will den Stopp des 13. Ausstandes juristisch erreichen. Zudem plant die Airline eine Schadenersatzklage gegen die Gewerkschaft.

Im Tarifstreit mit der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) geht die Lufthansa auf Konfrontationskurs. Sie versuchte mit Anträgen auf eine einstweilige Verfügung die laufende 13. Streikwelle zu stoppen. Zudem kündigte die Lufthansa eine Schadenersatzklage gegen die VC an, weil sie einen Streik in der Frachtsparte Lufthansa Cargo vom April 2014 für unrechtmäßig erachtet. Die Frachtflieger seien damals bestreikt worden, obwohl der entsprechende Tarifvertrag noch in Kraft gewesen sei, erklärte das Unternehmen. Der Airline sei dadurch ein Schaden von rund 60 Millionen Euro entstanden.

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Die Anträge auf einstweilige Verfügungen reichte die Lufthansa in Frankfurt am Main und in Köln ein. Das Unternehmen halte die Ausstände für unrechtmäßig, da der Arbeitskampf auch um das "Wings"-Sparkonzept und damit um eine unternehmerische Entscheidung geführt werde, sagte eine Sprecherin. Zudem sehe die Lufthansa durch den Streik das Prinzip der Verhältnismäßigkeit verletzt, weil es "unmöglich" sei, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Das Arbeitsgericht Frankfurt am Main verhandelt am Nachmittag über den Antrag der Lufthansa. Beim Arbeitsgericht Köln wird eine Entscheidung am Abend erwartet.

Einfrieren des "Besitzstandes" der Piloten

Die Lufthansa ging auch in weiteren Punkten in die Offensive: Das Unternehmen kündigte an, mit der Gewerkschaft nur noch über Themen zu sprechen, "die in ihrem Verantwortungsbereich liegen", also beispielsweise über Tarifverträge. Es solle außerdem geprüft werden, "ob alle noch nicht gekündigten Vereinbarungen" zwischen Lufthansa und Cockpit "sinnvoll aufrechterhalten werden können".

Die größte deutsche Airline kündigte zudem an, den "Besitzstand" der Piloten bis zu weiteren möglichen Tarifabschlüssen einzufrieren. "Zu diesen Bedingungen" würden aber keine neuen Piloten bei der Kernmarke Lufthansa Passage, bei Lufthansa Cargo und der Billigtochter Germanwings mehr eingestellt. "Dadurch werden aufgrund der natürlichen Fluktuation die Flotten der betroffenen Unternehmen schrumpfen", erklärte die Lufthansa. Das Unternehmen wollte außerdem prüfen, "ob und welche Möglichkeiten das Tarifeinheitsgesetz bietet, um weiteren Schaden von der Lufthansa und ihren Kunden abzuwenden".

Die Pilotengewerkschaft Cockpit hatte am Dienstagmorgen ihren nunmehr 13. Streik im zähen Tarifkonflikt mit der Lufthansa begonnen und für Mittwoch weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt. Knackpunkt des Streiks sind neben der Altersvorsorge der Piloten das Sparkonzept "Wings" und die neue Billigtochter Eurowings.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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