Wirtschaft

Keine Kredite mit Tesla-Aktien Musk ändert Finanzierungspläne für Twitter

Musk hatte zuletzt den Deal für ausgesetzt erklärt, aus Sicht von Twitter kann er das jedoch nicht einseitig beschließen.

Musk hatte zuletzt den Deal für ausgesetzt erklärt, aus Sicht von Twitter kann er das jedoch nicht einseitig beschließen.

(Foto: AP)

Elon Musk arbeitet weiter an der Twitter-Übernahme. Dabei wird er als Sicherheit aber keine Kredite über Tesla-Aktien aufnehmen. Um die Finanzierung hinzubekommen, setzt er auf Investoren. Ein wichtiger Ansprechpartner soll der langjährige Twitter-Chef Dorsey sein.

Tech-Milliardär Elon Musk will für die geplante Twitter-Übernahme nun doch keine mit seinen Aktien besicherten Kredite aufnehmen. Ursprünglich wollte er sich auf diese Weise 12,5 Milliarden Dollar (11,7 Milliarden Euro) besorgen. Nun hieß es in einer Mitteilung bei der US-Börsenaufsicht SEC jedoch, Musk wolle diesen Betrag auf andere Weise beisteuern.

Der Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla hatte für den Twitter-Deal Finanzierungszusagen über 46 Milliarden Dollar präsentiert. Der Verzicht auf die mit Aktien besicherten Kredite war bereits erwartet worden, nachdem der Kurs der Tesla-Aktie deutlich gesunken war. Nach der Umschichtung will Musk neben anderen Krediten 33,5 Milliarden Dollar beisteuern. Um diesen Betrag zu heben, holt er sich bereits verschiedene Investoren ins Boot.

Laut der Mitteilung will Musk auch mit dem langjährigen Twitter-Chef Jack Dorsey darüber sprechen, dass dieser seine Anteile in einen Deal einbringt, um nach Abschluss der Übernahme weiter an Twitter beteiligt zu sein. Dorsey hält nach jüngsten Angaben rund 2,5 Prozent an Twitter, Musk kaufte sich in den vergangenen Monaten einen Anteil von gut neun Prozent zusammen.

Die Twitter-Aktie legte im nachbörslichen Handel nach Veröffentlichung der Mitteilung um mehr als sechs Prozent zu. Mit knapp 40 Dollar lag der Kurs auch danach aber noch deutlich unter den 54,20 Dollar pro Aktie, die Musk den Anteilseignern in Aussicht gestellt hat. Musk hatte zuletzt den Deal für ausgesetzt erklärt, aus Sicht von Twitter kann er das jedoch nicht einseitig beschließen - und der Dienst besteht auf dem Abschluss.

Twitter zahlt 150 Millionen, um Datenschutzklage zu entgehen

Das Unternehmen hat derzeit Ärger wegen Datenschutz-Vorwürfen. Der Online-Dienst will 150 Millionen Dollar zahlen, nach Vorwürfen der US-Regierung, Telefonnummern und E-Mail-Adressen von Nutzern für seine Werbeplattform verwendet zu haben. Twitter einigte sich auf eine Strafzahlung in dieser Höhe mit der Handelsbehörde FTC und dem Justizministerium, um eine Klage beizulegen.

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Der Klageschrift zufolge bat Twitter die Nutzer um ihre Telefonnummern und E-Mail-Adressen mit der Begründung, man könne damit besser ihre Accounts absichern. Online-Dienste greifen zu E-Mails oder Nachrichten an Handy-Nummern zum Beispiel bei vergessenen Passwörtern oder um gesperrte Profile wieder freizuschalten. Twitter habe die Daten jedoch auch verwendet, um den Nutzern personalisierte Werbung anzuzeigen, heißt es weiter.

Zwischen Mai 2013 und September 2019 hätten mehr als 140 Millionen Nutzer ihre Telefonnummern oder E-Mail-Adressen mit Twitter geteilt, betonte die US-Regierung. Die sah in der Vorgehensweise des Dienstes einen Verstoß gegen eine Einigung aus dem Jahr 2011, bei der sich Twitter unter anderem zu Transparenz beim Datenschutz verpflichtet hatte.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa

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