Wirtschaft

Herbstgutachten wird veröffentlicht Ökonomen sind weniger optimistisch

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(Foto: imago stock&people)

Die Wirtschaftsinstitute erwarten für 2016 einen stabilen Aufschwung. Wenngleich das Wachstum weniger stark sein wird. Flüchtlingskrise und Abgas-Skandal bei VW spielen dabei nur bedingt eine Rolle. Großer Belastungsfaktor wird wohl China sein.

Die führenden Wirtschaftsinstitute erwarten trotz der Volkswagen-Krise und einer schwächelnden Weltkonjunktur in Deutschland einen stabilen Aufschwung. Sie senkten zwar ihre aus dem Frühling stammende Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes in diesem Jahr von 2,1 auf 1,8 Prozent. Für 2016 gehen sie aber weiter von einem Plus von ebenfalls 1,8 Prozent aus, das soll aus dem Herbstgutachten hervorgehen.

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Die Ökonomen halten – ungeachtet der durch die Flüchtlingskrise anfallenden Milliardenkosten - in beiden Jahren erneut Überschüsse im Staatshaushalt für möglich. Sie begründen das mit den steigenden Löhnen, die mehr Steuern in die Staatskasse spülen. Die Prognosen der Wissenschaftler entsprechen den bisherigen Schätzungen der Bundesregierung.

Der Bund will noch in diesem Monat die Konjunkturvorhersagen überarbeiten. Die Gemeinschaftsdiagnose des Münchner Ifo-Instituts, des Berliner DIW, des Essener RWI und des IWH aus Halle dient dabei als Grundlage. 2014 war die deutsche Wirtschaft um 1,6 Prozent gewachsen.

Die Institute untersuchten unter anderem die Auswirkungen des VW-Abgasskandals auf die deutsche Wirtschaft. Die Affäre stelle zwar ein Risiko für die Konjunktur dar. Konkrete Folgen seien aber bisher nur schwer abschätzbar, sagte einer der Insider. Volkswagen – einem Taktgeber der deutschen Industrie - drohen wegen manipulierter Diesel-Motoren milliardenschwere Strafen und ein Absatzeinbruch.

Flüchtlingsstrom unter der Lupe

Auch die Folgen des unerwartet starken Flüchtlingszustroms nahmen die Experten unter die Lupe. Das koste den Staat zwar Geld, sagen sie. Allerdings dürften die Zuwanderer mit ihren Ausgaben den privaten Konsum und damit die gesamte Wirtschaft ankurbeln. Nach einem Bericht der "Welt" fordern die Experten von der Bundesregierung, die zusätzlichen Ausgaben für Versorgung und Integration von Flüchtlingen aus den Haushaltsüberschüssen zu finanzieren. Andere vorgesehene Ausgaben sollten für die Flüchtlingshilfen nicht gestrichen werden.

Die Effekte für den Arbeitsmarkt bleiben demnach gering: In diesem Jahr sollen nur 89.000 Neuankömmlinge dem Arbeitsmarkt zusätzlich zur Verfügung stehen, 2016 dann gut 200.000. Die Konjunkturabkühlung in China werde die deutsche Wirtschaft am ehesten zu spüren bekommen, falls das Wachstum in der Volksrepublik deutlich stärker nachlasse als bisher erwartet, sagten Insider. Im ersten Halbjahr waren die deutschen Exporte in die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt nur noch um 0,8 Prozent gewachsen.

Quelle: ntv.de, kpi/rts

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