Winkt BASF ein Milliarden-Deal? Ölriese Adnoc prüft Wintershall-Übernahme
24.11.2023, 04:28 Uhr Artikel anhören
Steht Wintershall Dea vor der Übernahme durch Adnoc?
(Foto: picture alliance/dpa)
73 Prozent hält BASF am deutschen Ölkonzern Wintershall Dea. Doch der Konzern prüft einen Verkauf - und könnte in Abu Dhabi einen Käufer finden. Laut einem Bericht prüft Adnoc eine Übernahme, wie schon beim Leverkusener Kunststoffkonzern Covestro.
Der Ölkonzern Adnoc aus dem Emirat Abu Dhabi prüft einem Bericht zufolge ein Übernahmeangebot für die von BASF kontrollierte Ölgesellschaft Wintershall Dea. Das arabische Unternehmen, das seine weltweite Präsenz momentan mit spektakulären Übernahmen ausbauen will, prüfe seit einiger Zeit ein Kaufangebot für Wintershall, meldete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf mit dem Vorhaben vertraute Personen.
Dabei könne das deutsche Unternehmen mit mehr als zehn Milliarden Euro bewertet werden. BASF habe seinerseits mit Beratern einen Verkauf seiner Beteiligung von 73 Prozent an Wintershall erörtert. Der Rest an Wintershall liegt bei der Beteiligungsfirma LetterOne des Investors Mikhail Fridman.
Der britische Öl- und Gaskonzern Harbour Energy gehöre ebenfalls zu den Interessenten, die Wintershall Dea geprüft hätten, meldete die Agentur weiter. Von Adnoc und BASF waren dem Bericht zufolge keine Kommentare zu erhalten. Wintershall war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Harbour Energy lehnte einen Kommentar ab. Wintershall Dea entstand im Mai 2019 durch die Fusion der Wintershall Holding GmbH und der DEA Deutsche Erdoel AG.
Wintershall Dea rutschte zuletzt tief in die roten Zahlen. Unter dem Strich fiel ein Verlust von 535 Millionen Euro an, wie das Unternehmen Ende Oktober mitteilte. Nach dem Aus seiner Geschäfte in Russland, die zuletzt rund 50 Prozent der gesamten Produktion ausmachten, ist der Konzern auf Sparkurs. Im September wurde angekündigt, dass rund jede vierte der weltweit mehr als 2000 Stellen gestrichen werden soll. In Deutschland sind davon rund 300 Stellen betroffen.
Adnoc hat ein milliardenschweres Übernahmeangebot für den Leverkusener Kunststoffkonzern Covestro gemacht und spricht mit der österreichischen OMV über eine Fusion ihrer Petrochemie-Sparten Borealis und Borouge. Außerdem sieht sich der Ölmulti in Afrika nach Zukäufen um.
Quelle: ntv.de, mli/rts