Strafaktion gegen die Türkei Russland kündigt Sanktionen an
26.11.2015, 15:10 Uhr
Dmitri Medwedjew: System von Antworten.
(Foto: dpa)
Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets will Moskau die Türkei mit Wirtschaftssanktionen empfindlich treffen. Ministerpräsident Medwedjew spricht von breit angelegten Maßnahmen. Der Agrarminister wird bereits aktiv.
Nach dem Abschuss eines russischen Militärjets bereitet die russische Regierung ein Bündel wirtschaftlicher Strafmaßnahmen gegen die Türkei vor. Ministerpräsident Dmitri Medwedjew kündigte ein "System von Antworten" auf den "aggressiven Akt" an, das sich unter anderem auf Handel, Tourismus und Flugverkehr beziehen werde.
Medwedjew sprach von breit angelegten Strafmaßnahmen, die innerhalb von zwei Tagen konkretisiert werden sollten. Dazu könne der Widerruf von gemeinsamen Wirtschaftsprojekten ebenso gehören wie die Verhängung neuer Zölle. Ferner nannte der Regierungschef den Arbeitsmarkt, den Zahlungsverkehr und "humanitäre Kontakte" als mögliche Sanktionsfelder.
Landwirtschaftsminister Alexander Tkatschew verkündete verschärfte Kontrollen der Lebensmittelimporte, die Lebensmittelaufsicht zog nach eigenen Angaben umgehend 800 Kilogramm "gefährliche Produkte" aus dem Verkauf zurück. Tkatschew begründete dies mit "wiederholten Verletzungen russischer Normen durch türkische Hersteller". Er verwies dabei etwa auf "verbotene und schädliche Substanzen" sowie stark erhöhte Pestizid- und Nitratwerte.
Die Regierung in Moskau habe die Behörde für Lebensmittelsicherheit deshalb aufgefordert, die Kontrollen über landwirtschaftliche Produkte aus der Türkei zu verschärfen. Außerdem seien zusätzliche Überprüfungen an der Grenze und an Produktionsstätten in der Türkei geplant. Von den Maßnahmen könnten 15 Prozent der landwirtschaftlichen Importprodukte in Russland betroffen sein.
Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa