Reaktion auf Brexit-Votum Ryanair lenkt Investitionen um
28.06.2016, 06:18 Uhr
Die Ryanair-Aktie verlor nach der Brexit-Entscheidung kräftig.
(Foto: dpa)
Der Billigflieger Ryanair leidet unter dem eingebrochenen Pfund-Kurs. Die Iren, für die bislang Großbritannien der größte Markt ist, wollen nach Angaben von Konzernchef O'Leary nun im Bereich der EU stärker wachsen.
Nach dem Brexit-Votum will Europas größter Billigflieger Ryanair seine Investitionen in Großbritannien eindampfen. Die irische Fluggesellschaft werde sich stärker auf die verbleibenden EU-Länder konzentrieren, sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary dem "Wall Street Journal".
Im nächsten Jahr seien keine neuen Maschinen für die britischen Strecken vorgesehen. "Wir werden unser ganzes Wachstum in die Europäische Union lenken." An seinen Wachstumszielen halte Ryanair aber fest.
Zwar sei nach der Entscheidung der Briten für einen EU-Austritt in den nächsten drei bis vier Monaten mit erheblicher Unsicherheit zu rechnen, sagte O'Leary weiter. Kurzfristig werde es aber nur geringfügige Beeinträchtigungen bei den Buchungen für Flüge von und nach Großbritannien geben.
Allerdings werde der eingebrochene Pfund-Kurs die Bilanz belasten, die in Euro abgerechnet wird. Für Ryanair ist Großbritannien bislang der größte Markt. Bei einem britischen EU-Austritt müssten aber die entsprechenden Luftverkehrsverträge neu ausgehandelt werden.
Wegen der Unsicherheit über die weitere Entwicklung sind die Aktien der Airlines seit der Brexit-Entscheidung am Donnerstag eingebrochen. Die Ryanair-Papiere fielen mehr als 23 Prozent. Auch die Titel des britischen Rivalen Easyjet und der British-Airways-Mutter IAG gerieten kräftig unter Druck. IAG kassierte bereits seine Gewinnprognose für dieses Jahr ein.
Quelle: ntv.de, wne/rts