Wirtschaft

"Riesiger Sieg" für die Natur Shell verliert Ölstreit gegen Umweltschützer

Umweltschützer protestieren seit Wochen gegen die seismischen Erkundungen durch Shell vor der südafrikanischen Küste.

Umweltschützer protestieren seit Wochen gegen die seismischen Erkundungen durch Shell vor der südafrikanischen Küste.

(Foto: picture alliance / AA)

Der Energiekonzern Shell will vor der Küste Südafrikas nach Öl- und Gasvorkommen suchen. Umweltschützer befürchten, dass die dabei eingesetzten Luftkanonen Wale in dem Meeresschutzgebiet empfindlich schädigen könnten. Ein Gericht untersagt Shell die Erkundungen vorerst.

Die südafrikanische Justiz hat Untersuchungen des Energieriesen Shell von Öl- und Gasvorkommen vor Südafrikas Küste vorerst gestoppt. Das Hohe Gericht in Grahamstown in der Provinz Ostkap untersagte dem Unternehmen, "seismische Erkundungen" an der Wild Coast vorzunehmen - ein bedeutender Erfolg für Umweltschützer, die seit Wochen gegen das Projekt protestieren und zum Boykott von Shell aufrufen.

Shell will an Südafrikas Wild Coast mit seismischen Wellen, die von Luftkanonen auf Schiffen ausgesandt werden, die Struktur des Meeresbodens analysieren, um mögliche Rohstoffvorkommen aufzuspüren. Nach Einschätzung von Umweltschützern beeinträchtigt dieses Verfahren das Verhalten und die Fortpflanzung von Walen und anderen Lebewesen im Meer, die stark auf ihren Hörsinn angewiesen sind.

Mehr zum Thema

Die Wild Coast, die mehrere Natur- und Meeresschutzgebiete umfasst, erstreckt sich über rund 300 Kilometer an der Ostküste Südafrikas am Indischen Ozean. Shell will dort in den kommenden vier bis fünf Monaten auf einer Fläche von rund 6000 Quadratkilometern Erkundungen vornehmen. Das Unternehmen hat zugesagt, Auswirkungen auf die dort lebenden Tiere nach Möglichkeit "zu verhindern oder zu minimieren". Ein erster Eilantrag gegen die Erkundungen war kürzlich noch vor einem Gericht niedrigerer Instanz gescheitert.

Nach dem Urteil hieß es, Shell respektiere die Gerichtsentscheidung. Das Unternehmen habe die Erkundungen ausgesetzt und prüfe nun das Urteil, erklärte das Unternehmen. Die Organisation Natural Justice sprach von einem "riesigen Sieg". Jedoch sei der Kampf noch nicht vorbei und das Verfahren werde weitergehen.

Quelle: ntv.de, jhe/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen